Publikation von Frau Dr. med. Susanne Czech

10 Minuten nach dem Duschen ist das T-Shirt schon wieder im Achselbereich durchgeschwitzt, Schweißränder in den Textilien: dies sind die Ärgernisse, die Menschen mit Hyperhidrosis manchmal zum Verzweifeln bringen.

Ursache ist eine vermehrte Aktivität der Schweißdrüsen in der behaarten Achselhaut. Wenn eine Schilddrüsenerkrankung ausgeschlossen ist und auch spezielle Verordnungen vom Dermatologen keine Abhilfe schaffen, kann u.U. ein plastisch-chirurgischer Eingriff helfen.

Dem Facharzt für Plastische Chirurgie stehen mehrere Methoden dafür zur Verfügung. Früher wurde die betroffene Haut entfernt und durch eine sogenannte Schwenklappenplastik ersetzt. Diese Methode hinterließ allerdings große Narben, so dass nur wenige Patienten sich für dieses Verfahren entschließen mochten. Auch ein Schnitt in der Achsel, Abheben der Haut und „Abpflücken“ der Schweißdrüsen ist möglich, aber es bleibt immer noch eine relativ große Narbe bestehen.

Ausgehend von der Weiterentwicklung der Technik der Fettabsaugung kann man heute über 1-2 kleine Incisionen im Achselbereich die Schweißdrüsen mit einer sehr feinen Kanüle (Durchmesser 2,4 mm) absaugen. Meist wird zusätzlich mit einer kleinen Kürette weiteres Gewebe entfernt. Der Eingriff dauert ca. 1 Stunde und kann je nach Wunsch des Patienten in Lokalanästhesie oder in einer kurzen Narkose ambulant durchgeführt werden. Danach sollte man sich eine Auszeit von 3-5 Tagen gönnen und ca. 3 Wochen keinen Sport treiben. Es handelt sich hierbei um ein relativ neues Verfahren in der Plastischen Chirurgie. In der Privatklinik Campestrasse wird dieser Eingriff seit 2001 in Braunschweig durchgeführt. Vor einer Operation stehen zunächst Untersuchung und Beratung über den Eingriff, wie bei jeder Operation muss der Plastische Chirurg auch hierbei umfassend aufklären.