Facelift, Facelifting, Gesichtsstraffung

Zu den klassischen ästhetisch-plastischen Behandlungen zählt die professionelle Gesichtsstraffung – auch Facelift oder Facelifting genannt. Ziel dieser Behandlung ist es, als störend empfundene Zeichen der natürlichen Hautalterung wie Falten, Volumenverluste und abgesunkene Gesichtspartien zu korrigieren. Dabei liegt ein essenzieller Schwerpunkt darauf, ein natürlich aussehendes Ergebnis hervorzurufen, das die Patienten zwar jünger erscheinen lässt, jedoch keinesfalls maskenartig oder starr wirkt. Die individuellen Gesichtszüge und charakteristischen Merkmale bleiben beim Facelifting im Wesentlichen erhalten.

 

Das Facelift auf einen Blick

Behandlungsart:

  • operativ; stationär

Vor der Operation:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

Dauer der Operation:

  • ca. 3 bis 5 Stunden

Narkose:

  • Vollnarkose; Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf (Minilift)

Nach der Operation:

  • etwa 5 bis 7 Tage Klinikaufenthalt
  • 1 bis 3 Wochen körperliche Schonung
  • etwa 4 Wochen kein Sport
  • Sonnenschutz
  • Nikotinverzicht
  • Wundpflege

Endergebnis:

  • nach etwa 3 bis 6 Monaten

Kosten:

  • ab ca. 6.500,- Euro; Minilift ab ca. 1.000,- Euro 
 

Ein Facelifting – für mich?

Der natürliche Alterungsprozess führt im Gesicht und am Hals häufig zu frühzeitigen Veränderungen, darunter mehr oder weniger ausgeprägte Falten, erschlaffte und herabgesunkene Gesichtspartien sowie zu Konturverlusten (z. B. an der Unterkieferlinie). Diese können Ihr Aussehen stark verändern. Der Grund für die Veränderungen ist der Rückgang kollagener und elastischer Fasern im Bindegewebe, der zu einem Verlust der Hautelastizität führt. Zudem erschlafft auch die Muskulatur des Unterhautgewebes im Laufe der Zeit. Dadurch entsteht der Eindruck, als wäre viel zu viel Haut vorhanden, die der Schwerkraft folgend nach unten absackt.

Mit einem Facelifting ist es möglich, diesen Zeichen der Zeit entgegenzuwirken, sodass Sie jünger und strahlender wirken. Einen idealen Zeitpunkt für das Facelift gibt es so gesehen nicht – die Entscheidung zum Eingriff ist immer von individuellen Faktoren abhängig. Empfinden Sie Falten und andere Zeichen des Alterns als störend, können Sie sich zu den Möglichkeiten einer Gesichtsstraffung beraten lassen.

Durch das Facelifting ist keine Straffung der feinen Fältchen um Mund und Lidern zu erwarten. Wenn Sie diese als störend empfinden, müssen hier andere Methoden (z. B. die Abschleifung oder ein chemisches Peeling) eingesetzt werden. 

 

Verschiedene Möglichkeiten beim Facelift

Das Facelifting wird immer an die jeweiligen Voraussetzungen, die Anforderungen und an das gewünschte Ergebnis des Patienten angepasst. Es handelt sich somit um einen äußerst individuellen Eingriff, der einer genauen Planung bedarf.

Ein Facelifting kann sich auf verschiedene Gesichtsareale konzentrieren. Mit einer Straffung der Stirn werden die Augenbrauen angehoben und die Zornesfalten geglättet. Ein Schläfenlifting führt zusätzlich zu einer Straffung der Augenpartien.

Beim Wangenlifting werden nicht nur die Falten in dieser Region entfernt, sondern es wird auch das Fettgewebe, das vom Jochbogen nach unten abgerutscht ist, wieder an Ort und Stelle gebracht.

Bei der Straffung des Halses kann durch einen weiteren kleinen Hautschnitt unter dem Kinn überschüssiges Fett entfernt werden.

Das sogenannte Minilifting (eine reine Straffung der Haut) spielt sich vorwiegend im Bereich der Schläfen ab und ist nur sinnvoll, wenn keine großen Veränderungen korrigiert werden sollen.

 

 

Was passiert beim Facelifting?

Für gewöhnlich erfolgt bei einem Facelifting eine harmonische Straffung der Schläfen, der Wangen und des Halses. Während in der Vergangenheit vorrangig die obere Hautschicht gestrafft wurde, beinhaltet ein professionelles Facelift heute eine zusätzliche Behandlung des tieferliegenden Gewebes und der jeweiligen Muskulatur. Auf diese Weise wird ein möglichst natürliches und langanhaltendes Ergebnis erzielt.

Der medizinische Fachbegriff für diese Strukturen des Unterhautgewebes ist SMAS (superfizielles muskulo-aponeurotisches System). Überschüssiges Gewebe entfernt der Plastische Chirurg präzise. Die Schnittführung setzt er dabei vorzugsweise in Bereichen, in denen eventuelle Narben schwer sichtbar sind (z. B. der behaarte Kopfbereich, im Bereich der Ohren). 

 

Beratungsgespräch vor der Behandlung

Bevor Sie ein Facelifting vornehmen lassen, sollten Sie sich eingehend mit Ihrem Chirurgen beraten. So können Sie sich ausführlich über die unterschiedlichen Methoden informieren und gemeinsam mit dem Chirurgen festlegen, wie die gewünschten Ergebnisse am besten erzielt werden können.

Zudem besteht die Möglichkeit, über Kombinationseingriffe zu sprechen. Das Lifting einer oder mehrerer Gesichtsregionen kann durch weitere Behandlungen wie eine Lidplastik oder eine Faltenunterspritzung ergänzt werden. Das persönliche Beratungsgespräch bietet die Gelegenheit, ein individuelles Behandlungskonzept mit dem Spezialisten zu entwerfen. Des Weiteren dient es natürlich dazu, Sie über den genauen Ablauf, die Vor- und Nachsorge sowie über Risiken der Behandlung aufzuklären und die Kosten des Eingriffs zu besprechen. 

 

Welche Ergebnisse können beim Facelifting erzielt werden?

Mit einem Facelifting wird die Haut gestrafft und Ihr Aussehen verjüngt sich um bis zu zehn Jahre. Der natürliche Alterungsprozess der Haut lässt sich jedoch auch durch ein Lifting nicht vollständig aufhalten. Wie lange das Ergebnis eines Liftings anhält, ist von Ihren individuellen Anlagen und der Beschaffenheit Ihres Gewebes abhängig. Auch Ihre persönlichen Gewohnheiten (z. B. Rauchen, Sonnenexposition) wirken sich auf das Ergebnis und die Wirkungsdauer aus. Sollten Sie sich nach einiger Zeit an erneuten Zeichen der Zeit stören, ist es normalerweise kein Problem, die Operation nach acht bis zehn Jahren zu wiederholen.

Um Ihre natürliche Mimik zu erhalten, werden Ihnen auch nach dem Eingriff einige Fältchen bleiben. Würden rigoros alle Falten geglättet, erhielten Sie ein maskenhaftes Aussehen. Hier sind das Können und die Erfahrung Ihres Chirurgen entscheidend für den Erfolg der Operation.

 

 

Wie bereite ich mich auf die Operation vor?

Da Rauchen die Sauerstoffversorgung im Blut reduziert und das Risiko für Wundrandnekrosen erhöht, sollten Sie es mindestens vier Wochen vor dem Eingriff einstellen. Auch auf Mittel und Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen, sollten sie nach Möglichkeit 14 Tage vor der Operation verzichten. Hierzu zählen unter anderem Medikamente, die Acetylsalicylsäure enthalten (z. B. Aspirin®). Alkohol und Schlafmittel sind ebenfalls zu meiden. 

 

Anästhesieform und Klinikaufenthalt

Meist findet das Facelift unter Vollnarkose statt. Teilweise ist auch eine Behandlung unter Lokalanästhesie mit Sedierung möglich. Hierbei handelt es sich in der Regel jedoch um kleinere und weniger umfangreiche Eingriffe. Die Operationsdauer liegt durchschnittlich bei drei bis fünf Stunden. An die OP schließt sich für gewöhnlich ein kurzer stationärer Aufenthalt an. Abhängig von der Art und dem Umfang des Eingriffs, des OP-Verlaufs und Ihrer individuellen Rekonvaleszenz beträgt der Klinikaufenthalt fünf bis sieben Tage.

Die notwendigen Voruntersuchungen werden am Vortag Ihres Termins in der Klinik durchgeführt. Dabei haben Sie auch Gelegenheit, die Narkose mit dem Anästhesisten zu besprechen und Ihre Fragen direkt an den Experten zu richten. 

 

Wie verläuft die Operation?

Die Schnitte beim Facelifting werden so gesetzt, dass spätere Narben möglichst unauffällig sind. Es ist übrigens nicht erforderlich, dass die Haare vor dem Eingriff rasiert werden. Der normale Schnittverlauf reicht von den Schläfenhaaren etwa fünf Zentimeter hinter dem Haaransatz, geht vor dem Ohr vorbei und endet dann hinter den Ohren im Nacken. Bei einem Stirnlifting liegt der Schnitt in Scheitelhöhe und reicht von einem Ohr zum anderen. Die Haut wird entlang der Schnittführung vom darunterliegenden Gewebe gelöst, sodass das unter der Haut gelegene Bindegewebe, die erschlaffte Mimik-Muskulatur sowie abgesunkene Fettpölsterchen korrigiert werden können. Hauchdünne Fäden fixieren das abgesunkene Bindegewebe sowie die Muskulatur an ihrem ursprünglichen Platz.

Vor allem an der Stirn, im Wangenbereich und in der Augenregion können viele dieser Korrekturen heute endoskopisch vorgenommen werden. Diese Methode hat den Vorteil, dass die Schnitte sehr viel kleiner ausfallen. Nach dem Schließen der Wundränder mit versenkten auflösbaren Fäden und intrakutanen Nähten erhalten Sie meist zwei Drainagen sowie einen leichten Verband um den Kopf. 

 

Was passiert nach dem Facelift?

Nach der Operation wird Ihre Haut wahrscheinlich gespannt und geschwollen sein. Auch Blutergüsse im Bereich der Wangen und unter dem Kinn sowie ein leichtes Taubheitsgefühl im gesamten Gesichtsbereich sind völlig normal. Die stärksten Schwellungen treten ein bis zwei Tage nach dem Eingriff auf und können das Aussehen Ihres Gesichts vorübergehend verändern. Die Schwellungen bilden sich innerhalb der folgenden zwei bis drei Wochen selbstständig wieder zurück. Durch regelmäßiges, vorsichtiges Kühlen können Sie den Heilungsprozess aktiv unterstützen.

Auch sollten Sie sich nicht beunruhigen, wenn Sie Schmerzen hinter dem Ohr spüren. Sie rühren von der Spannung her, mit welcher die Haut fixiert wurde. Ein endgültiges Ergebnis kann je nach Ausmaß des Eingriffs erst nach einigen Monaten beurteilt werden. 

 

Welche Risiken sollten Sie beachten?

Reagieren Sie allergisch auf bestimmte Medikamente oder Pflegemittel oder liegen andere bekannte Erkrankungen vor, so müssen Sie dies dem behandelnden Arzt in jedem Fall mitteilen. Bei einer erhöhten Neigung zu Blutergüssen (Hämatomen) oder zu anhaltenden Blutungen sollte vor der Operation eine entsprechende Untersuchung stattfinden, um eventuelle Gerinnungsstörungen auszuschließen. 

 

Welche Komplikationen können bei einem Facelifting auftreten?

Zu den häufig auftretenden Beschwerden nach einem Facelift zählen Schwellungen, Rötungen, Verfärbungen und leichte Schmerzen. Sie sind in der Regel unbedenklich und klingen innerhalb weniger Tage bis Wochen wieder ab. In seltenen Fällen kann nach einem großen Facelifting oder Stirnlifting das Hautgefühl vor den Ohren oder an der Stirn langfristig beeinträchtigt sein. Ein eventuell postoperativ auftretender Bluterguss kann den Heilungsprozess wesentlich verzögern. Deshalb entfernt der Plastische Chirurg diesen durch einen kleinen operativen Eingriff.

Unter der starken Spannung der Gesichtshaut kann es vereinzelt zu Haarausfall im Schläfenbereich kommen. Die Haare wachsen jedoch während der nächsten Monate wieder nach. Ebenfalls selten treten Durchblutungsstörungen, Nachblutungen und Infektionen auf. Schädigungen der Gesichtsnerven, die in fachkundigen Händen nahezu ausgeschlossen sind, regenerieren sich im Allgemeinen innerhalb von drei bis sechs Monaten. Eine permanente, durch Nervenverletzungen bedingte Störung der Gesichtsmuskulatur ist eine extrem seltene Komplikation. 

 

Welche Nachbehandlung ist erforderlich?

Wurden nach dem Facelifting Drainagen gelegt, können diese meist nach ein bis zwei Tagen wieder entfernt werden. Zunächst schützt ein weicher Verband das Behandlungsgebiet. Auch er kann für gewöhnlich bereits am zweiten Tag nach der OP wieder entfernt werden. Die Fäden zieht der Plastische Chirurg nach etwa zehn Tagen. In regelmäßigen Abständen erfolgen nach dem Facelift Nachuntersuchungen, die den Heilungsverlauf und das Ergebnis kontrollieren. 

 

Was ist nach dem Facelifting zu beachten?

Die Zeitdauer bis zur völligen Regeneration kann je nach individueller Veranlagung und Ausmaß des Eingriffs sehr unterschiedlich ausfallen. Nach dem Facelifting sollten Sie sich auf jeden Fall für mindestens fünf bis sieben Tage völlige Ruhe gönnen. Während dieser Zeit sollten Sie Ihre Haut nicht mit Cremes oder Salben belasten. Ihre Haut hilft sich selbst am besten. Bereits nach acht Tagen können Sie wieder wie gewohnt duschen und Make-up auflegen.

Verzichten Sie während der ersten vier Wochen auf Nikotin und Schmerzmittel wie z. B. Aspirin®. Auch direktes Sonnenlicht sollten Sie für die Dauer von vier Wochen konsequent meiden, da es sonst zu einer Hyperpigmentierung (ein Nachdunkeln) der Narben kommen kann. Wenn Sie sich in den darauffolgenden Wochen der Sonne aussetzen, so ist ein Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor zu empfehlen. Ihre sportlichen Aktivitäten können Sie meistens nach vier Wochen wieder aufnehmen. Eine ärztliche Rücksprache ist dennoch ratsam, um Komplikationen zu vermeiden. 

 

Kosten Facelift: Wie viel kostet eine Gesichtsstraffung?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einem Facelift: ab ca. 6.500,- Euro; Minilift ab ca. 1.000,- Euro.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet. 

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Gesichtsstraffung sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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