Korrektur der Gynäkomastie (Männerbrust)

Als Gynäkomastie wird die untypische Vergrößerung der männlichen Brust bezeichnet. Sie entsteht durch das Wachstum der Brustdrüse und führt zu einem weiblich anmutenden Erscheinungsbild, das die betroffenen Männer oft stark belastet. Mithilfe einer Gynäkomastie-OP kann die Brust verkleinert und maskulin konturiert werden.

 

Die Gynäkomastie-OP auf einen Blick

Behandlungsart:

  • operativ; ambulant oder kurzstationär

Vor der Operation:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

Dauer der Operation:

  • ca. 1 bis 1,5 Stunden

Narkose:

  • Vollnarkose oder Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf

Nach der Operation:

  • kurzer Klinikaufenthalt
  • 2 Wochen körperliche Schonung
  • Kompressionsmieder
  • Nikotinverzicht
  • Wundpflege
  • 3 bis 6 Wochen kein Sport
  • Sonnenschutz

Endergebnis:

  • nach etwa 3 bis 6 Monaten

Kosten:

  • ab ca. 3.000,- Euro
 

Gründe für eine Gynäkomastie-Operation

Bei einigen Männern ist die Brustdrüse so vergrößert, dass ihr Aussehen einer weiblichen Brust ähnelt. In diesem Fall spricht man von einer Gynäkomastie. Die Verweiblichung der Brust wird von den betroffenen Männern in den meisten Fällen als sehr unangenehm empfunden und kann zu psychologischen Störungen führen. Sie fühlen sich in ihrer Haut nicht mehr wohl, tragen aus Scham keine enganliegenden Shirts mehr und nehmen mitunter sogar eine unnatürlich gebückte Haltung ein, um die Brust zu verschleiern.

Die Ursache einer Gynäkomastie liegt in der Störung des Hormonhaushalts, die das Wachstum der Brustdrüse hervorruft. Auch überschüssige Fetteinlagerungen oder eine ungesunde Lebensführung können dazu führen, dass die Brust vergrößert wird. In diesem Fall spricht man von einer Lipomastie oder „unechten Gynäkomastie“, da die Vergrößerung unabhängig von der Brustdrüse auftritt.

Bei gravierendem Übergewicht sollte vor der Operation eine Gewichtsreduktion durch Sport und durch eine Ernährungsumstellung erfolgen. Ist die Gynäkomastie durch Alkohol-, Cannabis- oder Anabolika-Konsum entstanden, ist vorab ebenfalls eine Verhaltensveränderung ratsam. Bildet sich die Brustdrüse trotz Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung nicht zurück, ist die operative Reduktion oder Entfernung des Brustdrüsengewebes eine Möglichkeit zur Korrektur.

 

Wie bereite ich mich auf die Operation vor?

Vor jeder ästhetisch-plastischen Operation erfolgen zunächst ein Beratungsgespräch mit einem Ästhetisch-Plastischen Chirurgen sowie die ambulante Erstuntersuchung. Das Gespräch dreht sich unter anderem um die Gründe für die Behandlung, die Wünsche des Patienten, mögliche Komplikationen und die Nachsorge. Auch Risikofaktoren werden besprochen. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihrem Arzt bestehende Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahmen und Allergien mitteilen. Außerdem ist es empfehlenswert, bereits einige Tage vor dem Eingriff auf blutverdünnende Mittel wie Aspirin® sowie auf das Rauchen zu verzichten.

 

Wie verläuft die Operation?

Über kleine Hautschnitte am Rand oder quer durch die Brustwarze wird überschüssiges Brustdrüsengewebe entfernt. In einigen Fällen wird zur optimalen Konturierung der Brust die Brustkorrektur mit einer Fettabsaugung kombiniert. Die dazu benötigte Kanüle kann über die bereits bestehenden Einschnitte oder über kleine Schnitte im Bereich der Unterbrustfalte oder Achselhöhle eingeführt werden.

Üblicherweise erfolgt im ersten Schritt die Fettabsaugung, bei der unter Bewegung der Kanüle das Fettgewebe gelöst und abgesaugt wird. Im zweiten Schritt wird der Restbrustdrüsenkörper entfernt. Zum Abschluss werden Drainagen zum Ablauf von Blut und Wundsekret eingelegt. Der Eingriff dauert in der Regel eine bis eineinhalb Stunden. Bei sehr ausgeprägter Gynäkomastie kann ein Hautüberschuss verbleiben, der im Anschluss entfernt werden muss.

 

Anästhesieform und Klinikaufenthalt

Das Ausmaß der Gynäkomastie entscheidet darüber, ob die Brustkorrektur ambulant oder stationär durchgeführt wird. Im Falle einer stationären Operation verbleibt der Patient danach einige Tage in der Klinik. Der Narkosearzt untersucht die individuelle Narkosefähigkeit, sofern die Gynäkomastie-Operation aufgrund der Größe des Eingriffs in Vollnarkose vorgenommen wird. Bei kleineren Korrekturen ist alternativ eine örtliche Betäubung über regional eingespritzte Betäubungsmittel möglich. Häufig wird ein zusätzliches Beruhigungsmittel verabreicht.

 

Welche Komplikationen können entstehen?

Insgesamt gesehen ist eine Brustkorrektur bei Gynäkomastie bei qualifizierten Ärzten wie den Mitgliedern der VDÄPC eine komplikationsarme Operation mit einem hohen Grad an Effizienz und Sicherheit. Wie bei jeder Operation können nach einer Brustkorrektur Blutergüsse und Schwellungen auftreten. In Einzelfällen kann es zu einer unschönen Narbenbildung, zu Farbveränderungen des operierten Hautbereichs, Reliefverformungen der Brust oder Verziehungen der Brustwarze kommen. Diese Veränderungen können jedoch durch Korrekturoperationen ausgeglichen werden.

 

Was passiert nach der Gynäkomastie-Operation?

Unmittelbar nach der Operation wird dem Patienten ein Verband angelegt, um Blutergüsse und Schwellungen zu mildern. Dieser sollte in den ersten ein bis zwei Wochen nach dem Eingriff getragen werden. Für die Nacht sollte ein elastischer Verband angelegt werden. Die Drainagen werden innerhalb der ersten Tage entfernt, die Hautfäden werden nach sieben bis zehn Tagen gezogen. Sportliche Aktivitäten sind für die nächsten drei Wochen zu meiden. Auch in der Folgezeit ist Sport, bei welchem die Brust verletzt werden kann, nur nach ärztlicher Absprache erlaubt.

Regelmäßige Kontrollen beim Chirurgen sind empfohlen, um eventuelle Komplikationen frühzeitig aufzudecken und zu behandeln. Über die individuelle Nachsorge wird Ihr Ästhetisch-Plastischer Chirurg Sie informieren.

 

Kosten Gynäkomastie-OP: Wie viel kostet die Behandlung?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Gynäkomastie-OP: ab ca. 3.000,- Euro.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Gynäkomastie-OP sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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