Bodylift/Bodylifting
Beim Bodylifting wird überschüssiges Hautgewebe an mehreren Bereichen des Körpers gleichzeitig entfernt und die verbleibende Haut gestrafft. Das Ziel ist, nach einer vorhergegangenen starken Gewichtsreduktion, wieder eine glatte, schlanke Körpersilhouette zu erreichen.Inhalt
- Das Bodylifting auf einen Blick
- Was sind Gründe für ein Bodylifting und wann ist die Operation sinnvoll?
- Was muss vor dem Bodylifting beachtet werden?
- Wie läuft das Bodylifting ab?
- Narkose und Klinikaufenthalt
- Welche Risiken und Komplikationen können auftreten?
- Was muss ich nach dem Bodylifting beachten?
- Kosten Bodylifting: Wie viel kostet ein Bodylift?
- Wie finde ich den geeigneten Arzt?
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Das Bodylifting auf einen Blick
Behandlungsart:
- operativ; stationär
Vor der Operation:
- Beratungsgespräch
- ggf. zweite Meinung
- Allergien und Vorerkrankungen mitteilen
Dauer der Operation:
- ca. 2 bis 6 Stunden (je nach Umfang auch länger bzw. mehrere OP-Sitzungen)
Narkose:
- Vollnarkose
Nach der Operation:
- stationärer Klinikaufenthalt (mind. 2 Nächte)
- 4 bis 6 Wochen körperliche Schonung
- ca. 8 Wochen kein Sport
- 6 bis 12 Wochen Kompressionskleidung
- Nikotinverzicht
- Wundpflege
Endergebnis:
- nach ca. 6 Monaten sichtbar
Kosten:
- ca. 8.000,- bis 15.000,- Euro
Was sind Gründe für ein Bodylifting und wann ist die Operation sinnvoll?
Nach deutlichen Gewichtsabnahmen bleibt oft viel überschüssige Haut an Bauch, Brust, Gesäß, Armen, Beinen, Gesicht und Hals übrig. Diese hat aufgrund der starken Überdehnung an Elastizität eingebüßt. In manchen Fällen ist der Hautmantel so enorm erschlafft, dass die Betroffenen förmlich in einer großen Hülle aus Haut leben. Außerdem können an einigen Stellen auch kleinere, hartnäckige Fettpolster verblieben sein.
Diese Situation stellt für die Patienten oft eine große seelische Belastung dar, da ihr äußeres Erscheinungsbild beeinträchtigt ist. Die herunterhängenden Haut- und Fettlappen sind zudem ein medizinisches Problem, da sie die Beweglichkeit einschränken und es in den Hautfalten zu Entzündungen verbunden mit Schmerzen kommen kann. Da in diesen Fällen viele Bereiche des Körpers betroffen sind, können einzelne Operationen allein keine Abhilfe schaffen. Aus diesem Grund fällt die Entscheidung stattdessen auf ein Bodylifting.
Eine Operation ist für Personen sinnvoll, die einen großen Leidensdruck – physisch und/oder psychisch – haben. Der Bodymaßindex (BMI) sollte zum Zeitpunkt des Eingriffs bereits unter 30 liegen und das Gewicht sollte über mindestens ein halbes Jahr gehalten worden sein.
Was muss vor dem Bodylifting beachtet werden?
Vor jeder Operation erfolgen zunächst das persönliche Gespräch und die Erstuntersuchung bei einem Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. In dem Gespräch werden die Gründe für das Bodylifting, die Behandlungsmöglichkeiten, Alternativen zum Eingriff sowie das gewünschte Ergebnis thematisiert. Auch Risiken und mögliche Komplikationen werden besprochen. Stellen Sie Ihre Fragen und schildern Sie auch Ihre eventuellen Bedenken. Ein guter Ästhetisch-Plastischer Chirurg geht darauf ein und wird Ihnen alles erklären. Zudem wird der Chirurg Sie über den Kostenrahmen der Behandlung informieren.
Weiterhin erfragt Ihr Chirurg in dieser Erstuntersuchung Ihren Gesundheitszustand. Viele Patienten haben ihr Gewicht durch ein Magenband oder einen Magenbypass reduzieren können. Hier muss vor der Bodylift-Operation kontrolliert werden, ob sich Blutwerte, Eisengehalt, Mineralien und Vitamine im Normbereich befinden. Informieren Sie Ihren Ästhetisch-Plastischen Chirurgen auch über bestehende Vorerkrankungen und Allergien.
Wie läuft das Bodylifting ab?
Das Bodylifting ist eine sehr komplexe Operation, die mehrere Stunden dauert. Mitunter sind zwei Eingriffe nötig, da es für den Körper schonender ist. Bei den modernen Bodylifting-Verfahren nach Lockwood kann in zwei Varianten unterschieden werden: das obere und das untere Bodylift.
Das untere Bodylifting
Beim sogenannten unteren Bodylift werden bis zu sechs Zonen gestrafft: Bauch, Rücken, Flanken, Gesäß sowie Ober- und Unterschenkel. In Höhe der Hüfte oder Taille setzt der Chirurg einen zirkulären (gürtelförmigen) Schnitt an. Dadurch muss der Patient während der Operation gedreht werden. Der Bauchnabel wird meist umschnitten und später repositioniert. Die tieferliegenden Muskelhäute werden bei der OP gestrafft und die überschüssige Haut wird präzise entfernt. Anschließend beginnt die Oberschenkel- und Po-Straffung, die technisch ähnlich verläuft: Beides wird durch eine Faszien-Hautstraffung angehoben. Das heißt, neben der Haut wird auch das muskuläre Bindegewebe gestrafft.
Das obere Bodylifting
Beim sogenannten oberen Bodylift werden zwei Zonen gestrafft: Oberarme und Brust. Die Techniken sind hier jeweils die gleichen wie bei den einzelnen Eingriffen. Die Kombination beider Operationen ist vor allem in den Fällen sinnvoll, in denen die Patienten im Bereich der Achselhöhle und der seitlichen Brustwand einen zusätzlichen Hautüberschuss haben. Um die Konturen in diesem Bereich zu verbessern, ist eine Kombination von Oberarm- und Bruststraffung erforderlich, wobei zusätzliche Narben am äußeren Brustkorb entstehen.
In beiden Fällen werden Drainagen zum Abfluss von Blut und Wundflüssigkeit gelegt, die nach ein paar Tagen wieder entfernt werden. Zudem erhalten die Patienten eine Thrombosespritze und ein Kompressionsmieder zur Vorbeugung von Blutgerinnseln. Werden beide Varianten des Bodyliftings kombiniert, sind in der Regel zwei oder mehr Eingriffe nötig.
Narkose und Klinikaufenthalt
Sämtliche Straffungsoperationen werden stationär und in Vollnarkose vorgenommen. Die Dauer des stationären Aufenthaltes hängt von der Art und dementsprechend vom Umfang des Eingriffs ab. So kann man beispielsweise bei einer Bruststraffung mit ein bis zwei Tagen, bei einem unteren Bodylifting mit mehreren Tagen Krankenhausaufenthalt rechnen.
Welche Risiken und Komplikationen können auftreten?
Dank des medizinischen Fortschritts treten die allgemeinen Komplikationen von Operationen wie Thrombosen und deren Folgeerkrankungen seltener auf. Jedoch hängt dieses Risiko auch von der Größe des Eingriffs und der danach einzuhaltenden Ruhezeit und Nachsorge ab. Da es sich beim Bodylift um einen sehr umfangreichen Eingriff handelt, ist dieses Risiko im Vergleich zu kleineren Eingriffen etwas erhöht, wenngleich insgesamt weiterhin sehr gering.
Wundinfektionen, Durchblutungs- und Heilungsstörungen, die zu Entzündungen, zu Nekrosen (Gewebeverlust) sowie zu auffälligen Narben führen können, sind Dank der modernen Operationstechniken und hochwirksamer Antibiotika selten. Trotz sorgfältiger Blutstillung können in Ausnahmefällen Nachblutungen auftreten. Da im gesamten Operationsbereich Nerven austreten, die für das Gefühl verantwortlich sind, kann es im Zuge des Bodylifting zu Gefühlsstörungen an den betreffenden Stellen kommen. Diese sind in der Regel jedoch nur vorübergehend, sodass sich das gewohnte Empfinden nach wenigen Wochen wieder normalisiert.
Was muss ich nach dem Bodylifting beachten?
Da es sich beim Bodylift um eine sehr umfangreiche Operation handelt, bei der mehrere Körperareale gleichzeitig gestrafft werden, ist der Körper einer enormen Belastung ausgesetzt. Dementsprechend wichtig ist eine gründliche Nachsorge. Die Schonzeit beträgt etwa ein bis zwei Monate, kann sich je nach dem tatsächlichen Umfang des Bodyliftings aber auch verlängern. Die angelegten Drainagen können in der Regel nach zwei Tagen entfernt werden. Das Kompressionsmieder sollte mehrere Wochen getragen werden.
Ihr Ästhetisch-Plastischer Chirurg wird all diese sowie weitere Aspekte detailliert mit Ihnen besprechen.
Kosten Bodylifting: Wie viel kostet ein Bodylift?
Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einem Bodylifting: ca. 8.000,- bis 15.000,- Euro.
Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.
Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.
Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.
Wie finde ich den geeigneten Arzt?
Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis eines Bodylifts sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.
Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.
Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.
Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.
Bilder: © istock