Schlupfwarzenkorrektur
Die Schlupfwarzenkorrektur (Mamillenretraktion) ist eine Behandlungsmöglichkeit, um eingezogene Brustwarzen zu behandeln. Häufig werden diese Brustwarzen auch als Hohlwarzen bezeichnet. In erster Linie handelt es sich bei Schlupfwarzen um ein ästhetisches Problem, das für die Betroffenen zu einem starken psychischen Leiden werden kann. Bei einigen Personen treten jedoch auch körperliche Beschwerden infolge der Schlupfwarzen auf. So kann sich Sekret, das über die Brustwarzen abgegeben wird, in den Spalten absetzen und Reizungen hervorrufen. Insbesondere während der Stillzeit kann es zu Brustdrüsenentzündungen kommen und auch beim Stillen selbst können funktionelle Probleme auftreten.Inhalt
- Die Schlupfwarzenkorrektur auf einen Blick
- Was sind Schlupfwarzen?
- Gründe für die Schlupfwarzenkorrektur
- Welche Voraussetzungen sollten vor einer Schlupfwarzenkorrektur erfüllt sein?
- Wie läuft die Schlupfwarzenkorrektur ab?
- Dauer, Narkose, Klinikaufenthalt
- Welche Risiken gibt es bei einer Schlupfwarzenkorrektur?
- Wie sollte die Schlupfwarzenkorrektur nachbehandelt werden?
- Welche Erfolge können mit einer Schlupfwarzenkorrektur erzielt werden?
- Kosten Schlupfwarzenkorrektur: Wie viel kostet die OP?
- Wie finde ich den geeigneten Arzt?
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Die Schlupfwarzenkorrektur auf einen Blick
Behandlungsart:
- operativ; ambulant
Vor der Operation:
- Beratungsgespräch
- ggf. zweite Meinung
- Allergien und Vorerkrankungen mitteilen
Dauer der Operation:
- etwa 1 Stunde
Narkose:
- Lokalanästhesie
Nach der Operation:
- einige Tage körperliche Schonung
- 4 bis 6 Wochen kein Sport
- schützender Wundverband
- kein Druck oder enge Kleidung
- Nikotinverzicht
- Sonnenschutz
- Wundpflege
Endergebnis:
- nach etwa 2 Monaten
Kosten:
- ca. 1.000,- bis 2.000,- Euro
Was sind Schlupfwarzen?
Schlupfwarzen sind eine Erscheinung an der Brust, bei der die Brustwarzen (Mamillen) durch eine narbige Verkürzung der Milchdrüsenausführungsgänge nach innen eingezogen sind, statt nach außen zu stehen. Die Schlupfwarzen können nur zeitweise bestehen oder aber dauerhaft vorhanden sein. Der Befund kann nur auf einer Seite oder beidseitig vorliegen. Die Form dieser Veränderung kann sehr verschieden sein, oft ist sie seitenungleich.
Falls die Brustwarzen eingezogen sind, sind meist zu kurze Drüsengänge der Brust schuld. Diese Veränderung ist erblich bedingt und hat keinen Krankheitswert. Nur selten stecken andere Ursachen hinter einer eingezogenen Brustwarze. Das gilt vor allem für eine einseitige Schlupfwarze, wenn sie auch erst seit kurzem vorhanden ist. In diesem Fall sollte eine Untersuchung auf eine entzündliche Veränderung oder einen Tumor der Brust erfolgen.
Gründe für die Schlupfwarzenkorrektur
Schlupfwarzen entsprechen nicht den Vorstellungen einer formschönen Brust und viele Frauen sowie Männer fühlen sich unwohl damit. Jedoch erfolgt die Korrekturoperation nicht immer nur aus ästhetischen Gründen. Schlupfwarzen können unter Umständen das Stillen beeinträchtigen. Denn mitunter können Kinder trotz Schlupfwarzen zwar noch gestillt werden, müssen sich aber mehr anstrengen. Ein Eingriff kommt vor allem dann infrage, wenn andere Behandlungsmethoden nicht erfolgreich sind.
Welche Voraussetzungen sollten vor einer Schlupfwarzenkorrektur erfüllt sein?
Um eine Operation der Schlupfwarzen zu planen, muss zunächst ein Vorgespräch zwischen der Patientin oder dem Patienten und dem Ästhetisch-Plastischen Chirurgen erfolgen. Dort besprechen Arzt und Patient einerseits, welches Ergebnis mit dem Eingriff erreicht werden kann, und andererseits, ob Vorerkrankungen vorliegen. In einer körperlichen Untersuchung findet der Arzt heraus, in welchem Schweregrad sich die Schlupfwarzen befinden, wie ansonsten die Brust und die Haut aussehen sowie in welchem Gesundheitszustand sich der Patient befindet. Eventuell sind dafür weitergehende Untersuchungen notwendig, beispielsweise Ultraschall (Sonographie) oder Röntgenaufnahme der Brust (Mammographie).
Vorerkrankungen wie Blutgerinnungsstörungen können gegen einen Eingriff zur Schlupfwarzenkorrektur sprechen. Rauchen sollte wenigstens für einige Wochen vor und nach der OP unterlassen werden, bestimmte Medikamente müssen gegebenenfalls abgesetzt werden. Das betrifft vor allem gerinnungshemmende Mittel. Dies wird mit dem Arzt abgesprochen.
Wie läuft die Schlupfwarzenkorrektur ab?
Am Rand der Brustwarze setzt der Chirurg einen Schnitt. Das Brustgewebe wird ein Stück weit freigelegt, sodass alle Stränge der Milchgänge und des Bindegewebes durchgeschnitten werden können. Der Operateur arbeitet vorsichtig, sodass keine wichtigen Blutgefäße gekappt werden und die Brustwarze noch gut durchblutet bleibt. Manchmal wird noch Gewebe unter die Brustwarze versetzt, um sie hervorzuheben. Eine Kanüle oder ein Silikonstrang hält die Brustwarze in ihrer Position. Nach dem Vernähen der OP-Wunde wird ein Verband angelegt.
Manchmal erfolgt die Operation unter Präparierung und Belassung der Milchausführungsgänge, damit die Patientin später noch die Möglichkeit hat, zu stillen. Das ist allerdings eine sehr aufwändige Operation, die in den meisten Fällen nicht vorgenommen wird.
Dauer, Narkose, Klinikaufenthalt
In der Regel wird die operative Schlupfwarzenkorrektur in örtlicher Betäubung und ambulant vorgenommen. Ein längerer Klinikaufenthalt ist demzufolge nicht nötig und die Patienten können die Klinik meist direkt nach dem Eingriff verlassen. Die Dauer des Eingriffs beläuft sich auf etwa eine Stunde.
Welche Risiken gibt es bei einer Schlupfwarzenkorrektur?
Die Risiken des Eingriffs sind als gering zu bewerten. Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse können nach der Operation vorkommen, vergehen jedoch nach einiger Zeit normalerweise von selbst wieder. Auch Blutungen, Infektionen und Wundheilungsstörungen sind möglich, aber selten.
Die Narben können überschießendes Gewebe bilden, sodass sie auffällig werden und spannen können. An der Haut oder der Brustwarze kann es zu Sensibilitätsstörungen kommen, die jedoch zumeist nicht von Dauer sind. In der Regel können Patientinnen nach dem Eingriff nicht mehr stillen, weil die Drüsengänge nicht mehr intakt sind.
Um die Stillfähigkeit möglichst zu unterstützen, werden meist andere Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen, die von einem Durchtrennen der Milchgänge absehen. Hierzu wird Sie Ihr Ästhetisch-Plastischer Chirurg im Detail informieren.
Wie sollte die Schlupfwarzenkorrektur nachbehandelt werden?
Um eine unkomplizierte Heilung nach der Schlupfwarzenkorrektur sicherzustellen, müssen die Patienten nach der Operation einige Maßnahmen berücksichtigen. Sie sollten sich und insbesondere ihren Brustbereich einige Tage schonen und körperliche Anstrengungen sowie Sonneneinstrahlung vermeiden. Zudem sollte großer Wert auf Hygiene gelegt werden. Nach etwa zehn Tagen entfernt der behandelnde Chirurg die Fäden, sofern kein selbstauflösendes Material verwendet wurde.
Welche Erfolge können mit einer Schlupfwarzenkorrektur erzielt werden?
Meist kann die Brustwarze durch die Behandlung so korrigiert werden, dass sie wieder wie bei den meisten Menschen nach vorne heraussteht. Mit der Schlupfwarzenkorrektur lässt sich also annähernd ein Normalbefund erreichen. Die Patienten finden ihre Brust normalerweise schöner als vor dem Eingriff und gewinnen dadurch auch an Selbstwertgefühl. Die Behandlung erzielt somit nicht nur eine körperliche, sondern oftmals auch eine psychische Verbesserung für die Betroffenen.
Kosten Schlupfwarzenkorrektur: Wie viel kostet die OP?
Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Schlupfwarzenkorrektur: ca. 1.000,- bis 2.000,- Euro.
Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.
Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.
Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.
Wie finde ich den geeigneten Arzt?
Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Schlupfwarzenkorrektur sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.
Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.
Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.
Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.
Bilder: © istock