Bauchdeckenstraffung/Bauchstraffung

Bei der Bauchdeckenstraffung bzw. Bauchstraffung – auch Abdominoplastik genannt – korrigiert der Ästhetisch-Plastische Chirurg die Bauchkontur, indem er überschüssiges Haut- und Fettgewebe operativ entfernt und zudem die Muskulatur der vorderen Bauchwand strafft.

 

Die Bauchdeckenstraffung auf einen Blick

Behandlungsart:

  • operativ; stationär

Vor der Operation:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

Dauer der Operation:

  • 1,5 bis 4 Stunden

Narkose:

  • Vollnarkose

Nach der Operation:

  • stationärer Klinikaufenthalt (etwa 1–4 Nächte)
  • mind. 2 Wochen körperliche Schonung
  • 6 bis 8 Wochen kein Sport
  • Kompressionsmieder für 6 bis 8 Wochen
  • Nikotinverzicht
  • Wundpflege

Endergebnis:

  • nach etwa 12 Monaten

Kosten:

  • ca. 3.500,- bis 10.000,- Euro

 

 

Welche Gründe für eine Bauchstraffung gibt es und wann ist sie sinnvoll?

Eine Hautstraffung am Bauch kann das äußere Erscheinungsbild verbessern. Dies ist letztlich der entscheidende Grund dafür, dass sowohl Frauen als auch Männer sich zu der Operation entschließen. Für beide ist der Bauch eine wichtige Körperregion, deren Aussehen die Zufriedenheit mit dem eigenen Äußeren beeinflusst und zugleich eine Rolle dabei spielt, ob wir andere attraktiv finden. Besonders bei Frauen ist ein flacher Bauch ein wesentlicher Aspekt von Attraktivität, er gehört zur idealtypischen Sanduhrenform.

Bei extremen Hängebäuchen oder Bauchschürzen können jedoch auch praktische Aspekte eine Rolle spielen, wenn nämlich nur schwer passende Kleidung gefunden wird. Des Weiteren kann die überlappende Haut scheuern und sich entzünden. In diesem Fall kann eine Bauchdeckenstraffung auch aus medizinischer Sicht ratsam sein.

Die Ursachen für das erschlaffte Gewebe liegen zumeist in einer starken Gewichtsreduktion oder einer Schwangerschaft. Die Bauchdeckenstraffung ist nur in den Fällen sinnvoll, in denen die Patienten ihr Wunschgewicht bereits (wieder) erreicht haben. Bei generellem Übergewicht beziehungsweise einer starken Fettansammlung im Bauchbereich ist die Straffung zunächst nicht die Behandlung der Wahl. Hier sollte versucht werden, das Gewicht durch Bewegung sowie eine Ernährungsumstellung zu reduzieren. Je nach Indikation kann auch ein bariatrischer Eingriff (z. B. Magenverkleinerung) Abhilfe schaffen. Im Anschluss kann dann eine Fettabsaugung sinnvoll sein. Erst später, wenn das Wunschgewicht erreicht ist, kann die Bauchstraffung erfolgen.

 

 

Was muss vor einer Bauchstraffung beachtet werden?

Vor der Behandlung findet ein umfassendes Beratungsgespräch mit einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie statt. Darin werden die Gründe für die Bauchdeckenstraffung, die Behandlungsmöglichkeiten, Alternativen zur Operation sowie das gewünschte Ergebnis besprochen. Auch Risiken und mögliche Komplikationen werden thematisiert. Stellen Sie alle Ihre Fragen und schildern Sie auch Ihre eventuellen Bedenken. Ein guter Ästhetisch-Plastischer Chirurg wird darauf eingehen und Ihnen alles erläutern.

Weiterhin erfragt Ihr Facharzt in dieser Erstuntersuchung Ihren Gesundheitszustand – informieren Sie ihn über bestehende Vorerkrankungen und Allergien. Auch wird er Sie untersuchen, um das Ausmaß der Fettpolster an Ihrer vorderen Bauchwand feststellen sowie die Beschaffenheit Ihrer Bauchhaut einschätzen zu können. 

 

Was passiert bei einer Bauchstraffung?

In den meisten Fällen wird die Operation unter Vollnarkose durchgeführt. Nur bei kleinen Eingriffen – auch Miniabdominoplastik genannt – kann der Eingriff auch unter Lokalanästhesie vorgenommen werden.

Bei der vollständigen Bauchdeckenstraffung wird ein horizontaler Hautschnitt knapp oberhalb der Schamhaargrenze gesetzt. Der Schnitt ist leicht bogenförmig und steigt in Richtung der Außenseiten bis auf Höhe der Hüftknochen an. Ein weiterer Schnitt wird um den Nabel gelegt, um diesen von der Haut des Bauches zu lösen.

Die Bauchhaut wird von der vorderen Bauchwand bis an den Rippenbogen abgelöst. Um die vordere Bauchwand zu straffen, wird die unter der Haut liegende Muskulatur in der Mittellinie enger zusammengenäht. Im Anschluss wird das überschüssige Fett- und Hautgewebe entfernt und die Bauchdecke zur Straffung nach unten gezogen. Abschließend wird der Nabel in einer neuen Hautöffnung repositioniert. Bei kleineren Bauchstraffungen ist der Schnitt kürzer und eine Neupositionierung des Nabels ist nicht notwendig.

Für einen kurzen Zeitraum von etwa 24 Stunden werden über Drainagen Blut und Wundsekret abgeleitet. Die Kontur der vorderen Bauchwand ist nach dem Eingriff flacher und ebenmäßiger. Entlang der Schnitte bilden sich sichtbare Narben, die allerdings im Laufe der Zeit blasser werden.

 

 

Welche Risiken gibt es und welche Komplikationen können auftreten?

Bei ästhetischen Operationen, die von qualifizierten Fachärzten vorgenommen werden, ist das Komplikationsrisiko sehr gering. Dennoch sind der Verlauf und das Ergebnis der Eingriffe nie ganz vorherzusehen, weshalb in sehr seltenen Fällen Komplikationen auftreten können. Die häufigsten Probleme sind Nachblutungen, Infektionen und Wundheilungsstörungen. Auch kleine Asymmetrien beim Verlauf der Narbe kommen mitunter vor.

Die Faktoren, die das Komplikationsrisiko erhöhen können, werden im Vorgespräch mit dem behandelnden Ästhetisch-Plastischen Chirurgen abgeklärt. Dazu können u. a. bestehende Allergien und Vorerkrankungen wie eine Blutgerinnungsstörung zählen. Raucher haben zudem generell ein erhöhtes Risiko für Wundheilungsstörungen. 

 

Was muss nach der Bauchdeckenstraffung beachtet werden?

Da die Bauchdeckenstraffung das Körpergefühl stark verändert, sollte der Eingriff dementsprechend vorbereitet und im Nachgang eine mehrwöchige Erholungs- und Schonzeit eingeplant werden. Nach der Operation werden die betreffenden Körperstellen durch einen Kompressionsmieder in Form gehalten, das auch dafür sorgt, dass die Wundheilung möglichst komplikationslos stattfindet. Auch das Abschwellen des Wundbereiches kann durch die Kompression beschleunigt werden. Diese spezielle Kompression sollte etwa zwei Monate Tag und Nacht getragen werden.

Zudem erhält der Patient vor der Bauchdeckenstraffung eine Thrombosespritze und Antithrombosestrümpfe werden angelegt. Die Drainagen zur Ableitung von Blut und Wundsekret werden in der Regel am Tag nach der Bauchstraffung entfernt. Nach etwa zwei Wochen ist der Patient wieder arbeitsfähig, bei schwerer körperlicher Arbeit sollte jedoch etwas mehr Schonzeit eingeplant werden. Leichtere sportliche Aktivitäten wie Schwimmen oder Radfahren sind etwa einen Monat nach dem Eingriff wieder möglich. Auf Krafttraining sollte hingegen mindestens drei Monate verzichtet werden.

Zur Beobachtung des Heilungsverlaufes sollten regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Ihr behandelnder Facharzt wird diese Termine sowie weitere Aspekte der Nachsorge mit Ihnen besprechen. 

 

Kosten Bauchstraffung: Wie viel kostet eine Bauchdeckenstraffung?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Bauchstraffung: ca. 3.500,- bis 10.000,- Euro.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet. 

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Bauchdeckenstraffung sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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