Brustverkleinerung

Die Brustverkleinerung – auch Mammareduktion genannt – bedeutet die operative Entfernung von überschüssigem Haut- und Brustgewebe aus unterschiedlichen Bereichen der Brust abhängig von der jeweiligen Technik sowie eine Versetzung der Brustwarze. Dadurch wird eine kleinere, leichtere und festere Brust erreicht.

 

Die Brustverkleinerung auf einen Blick

Behandlungsart:

  • operativ; stationär

Vor der Operation:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

Dauer der Operation:

  • meist 2 bis 3,5 Stunden

Narkose:

  • Vollnarkose (bei Drüsenentfernung)
  • örtliche Betäubung/Dämmerschlaf (bei reiner Fettabsaugung)

Nach der Operation:

  • kurzer Klinikaufenthalt
  • 3 Wochen körperliche Schonung
  • Stütz-BH
  • Nikotinverzicht
  • Wundpflege

Endergebnis:

  • nach ca. 3 Monaten sichtbar

Kosten:

  • ca. 5.000,- bis 8.000,- Euro
 

Gründe für eine Brustverkleinerung

Ausgeprägte Kurven mitsamt einem vollen Dekolleté stellen in unserer Gesellschaft weibliche Schönheitsideale dar. Jedoch können übergroße, hängende Brüste für Frauen auch zu einer körperlichen Belastung werden. Zum einen können sie ein ästhetisches Problem darstellen und das Körperbewusstsein einer Frau beeinträchtigen. Zum anderen bringen zu große Brüste häufig auch körperliche Beschwerden mit sich, denn das hohe Gewicht führt zu Problemen im Nacken- und Rückenbereich.

Die Folge sind Verspannungen, Kopfschmerzen oder auch Haltungsschäden. Hinzu kommen mitunter eine entzündete Haut in der Brustumschlagfalte sowie einschneidende BH-Träger. Zudem kann auch der Alltag beeinträchtigt sein, wenn die Brüste z. B. beim Sport hinderlich sind oder das sexuelle Erleben negativ beeinflussen.

 

Varianten der Brustverkleinerung

Im Laufe der Zeit hat sich eine Vielzahl von Operationstechniken herausgebildet. Generell werden bei der Brustverkleinerung Fettgewebe, Drüsengewebe und Haut von den Brüsten entfernt. Dadurch wird die Form verbessert und die Brustwarze versetzt. Zudem kann gleichzeitig der Warzenhof verkleinert werden. Das Gewebe wird meist aus den unteren und seitlichen Bereichen der Brust entnommen. Mit den verbleibenden Anteilen formt der Plastische Chirurg die neue Brust.

In manchen Situationen kann es andererseits erforderlich sein, ein Brustimplantat einzusetzen, wenn das eigentliche Brustvolumen im Verhältnis zur Größe des Hautmantels sehr klein ist. Die Brustwarzen werden in der Regel zusammen mit Nerven und Blutgefäßen versetzt. Dadurch ist gewährleistet, dass Sie auch nach der Brustverkleinerung weitgehend normal empfinden. Oft wird sogar die Fähigkeit zum Stillen behalten.

Es gibt keine Operationsmethode, die für alle Situationen und Patientinnen geeignet ist. Vielmehr entscheiden körperliche Voraussetzungen und Wünsche der Patientin über die Wahl der Technik. Das Ziel ist es, für die jeweilige Patientin eine kleinere und zum übrigen Körper proportional passende Brust zu formen und möglichst wenige Narben zurückzulassen.

Die einzelnen Techniken unterscheiden sich im sichtbaren Narbenverlauf und richten sich danach, wie viel Gewebe entfernt werden soll. Bei kleinen Eingriffen befinden sich die Narben am Rand des Brustwarzenhofs und von dort ausgehend senkrecht nach unten in Richtung Brustumschlagfalte. Bei deutlich ausgeprägten Hautüberschüssen kann darüber hinaus eine weitere Narbe entlang der Brustumschlagfalte notwendig sein.

Bei einem Eingriff, bei dem nur ein sehr kleiner Hautüberschuss am Rand des Warzenhofs entfernt werden muss, kann dieser in seltenen Fällen unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. In der Regel wird Ihnen der Plastische Chirurg zu einer Vollnarkose raten.

 

Vor der Brustverkleinerung

Vor ästhetisch-plastischen Operationen findet ein umfassendes Beratungsgespräch mit einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie statt. Darin geht es um die Gründe für die Brustverkleinerung, Behandlungsalternativen, die persönlichen Vorstellungen, die körperlichen Voraussetzungen der Patientin und den Ablauf der Behandlung. Das Ziel ist es, für jede Patientin individuell die geeignete Behandlungsmethode zu finden. Außerdem werden potenzielle Risiken und Komplikationen besprochen.

Es ist sehr wichtig, dass Sie sich bei Ihrem behandelnden Facharzt wohl fühlen und Vertrauen entwickeln. Ein guter Ästhetisch-Plastischer Chirurg wird sich Zeit zur Beantwortung Ihrer Fragen nehmen. Wenn Sie Bedenken haben, die nicht ausgeräumt worden sind, holen Sie sich eine zweite Meinung ein und wechseln Sie gegebenenfalls den Arzt.

 

Mögliche Komplikationen und Risiken

Auch bei einer Brustverkleinerung kann es unter Umständen zu Komplikationen und unerwünschten Nebenerscheinungen kommen. Bei Eingriffen, die von einem qualifizierten Ästhetisch-Plastischen Chirurgen durchgeführt werden, sind die Risiken gut kalkulierbar. Gleichwohl ist das Ergebnis nicht immer vollständig vorhersehbar. Denn jede Patientin weist individuelle anatomische und physiologische Besonderheiten auf.

Durch den postoperativen Heilungsprozess kann es durch Veränderungen der betroffenen Haut- und Geweberegionen zu leichten Unterschieden der Brustform kommen. Größere Veränderungen können eventuell nach mehreren Monaten in einem weiteren kleinen Eingriff korrigiert werden. Besonders bei großen Reduktionen ist ein Gefühlsverlust an der Brustwarze nicht ausgeschlossen. In sehr seltenen Fällen können Durchblutungsstörungen dazu führen, dass Gewebe abgestoßen wird. In diesem Fall müsste mit einem erneuten Eingriff das betroffene Gewebe durch körpereigene Haut ersetzt werden.

Blutungen und Infektionen treten selten auf. Wenn sie jedoch vorkommen, können sie zu breiteren Narben führen. Sie selbst können dieses Risiko senken, indem Sie vor und nach der OP den Anweisungen des Plastischen Chirurgen folgen. Raucher haben generell ein erhöhtes Risiko einer schlechten Wundheilung und breiterer Narben. Der Blutfluss in der Haut wird durch das Nikotin behindert, was zu Wundheilungsstörungen an den Hautschnitten oder der Brustwarze führen kann.

Um das Risiko von Komplikationen von vornherein zu verringern, sollten Sie Allergien (z. B. gegen Medikamente oder Pflegemittel) oder andere Krankheiten Ihrem Chirurgen mitteilen. Auch über eine Neigung zu starken blauen Flecken und anhaltenden Blutungen nach kleinen Verletzungen sollten Sie Ihren Arzt informieren.

 

Nach der Brustverkleinerung

Neben der ausführlichen Vorbereitung ist für das gewünschte Ergebnis auch ein entsprechendes Verhalten nach dem Eingriff entscheidend. Ihr Plastischer Chirurg gibt Ihnen Anweisungen zur Erholungsphase und Nachbehandlung.

Wird die OP in Narkose durchgeführt, ist in den meisten Fällen ein stationärer Aufenthalt von einigen Tagen notwendig. Der Verband und das Tragen eines speziell angepassten BHs in den ersten Wochen nach dem Eingriff sorgen dafür, dass die Brüste stabilisiert werden und damit die Wundheilung unterstützt wird. Das normale Befinden ist meist nach wenigen Tagen weitgehend wiederhergestellt.

Je nach Naht- und Verbandtechnik kann nach wenigen Tagen wieder wie gewohnt geduscht und mit der Hautpflege begonnen werden. Resorbierbare Fäden lösen sich von selbst auf, andere Fäden müssen nach Maßgabe des Plastischen Chirurgen nach entsprechender Zeit entfernt werden. Nach etwa drei bis vier Wochen sind die Patientinnen für gewöhnlich wieder voll arbeitsfähig.

In den Wochen direkt nach der Operation sollten Sie Ihre Arme eher vorsichtig bewegen. Schlafen Sie bevorzugt in Rückenlage, um den Brustbereich zu schonen. Zur Verringerung des Komplikationsrisikos und zur Förderung des Heilungsprozesses sollten Sie nach der Brustverkleinerung etwa sechs Wochen nicht rauchen. Des Weiteren sollten Sie und Ihr Partner die erste Zeit behutsam mit Ihren Brüsten umgehen. Dies gilt auch für Sport und Haushaltsarbeit. Schwellungen und Spannungen können bei Bedarf mit Lymphdrainagen gemindert werden. Bei Rötungen, Schmerzen oder Wundnässe sollten Sie Ihren behandelnden Plastischen Chirurgen umgehend informieren.

Bei der Entlassung aus der Klinik werden Sie zudem über alle weiteren Maßnahmen zur Nachbehandlung sowie über Kontrolluntersuchungen und entsprechende Termine informiert.

 

Kosten Brustverkleinerung: Was kostet eine Brustverkleinerung?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Brustverkleinerung: ca. 5.000,- bis 8.000,- Euro.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Brustverkleinerung sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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