Fadenlifting

Zu den modernen Anti-Aging-Methoden zählt unter anderem das sogenannte Fadenlifting. Mithilfe spezieller, resorbierbarer Fäden, die unter die Haut gesetzt werden, soll abgesunkenes Gewebe wieder in seine ursprüngliche Position gebracht werden. Zudem minimiert das Verfahren unliebsame Falten. Damit stellt es eine sanfte Methode zur Gesichtsverjüngung dar. Anders als bei einem Facelift ist für das Fadenlifting kein operativer Eingriff notwendig, um die „ungebetenen“ Veränderungen, die infolge des natürlichen Alterungsprozesses auftreten, zu korrigieren.

 

Das Fadenlifting auf einen Blick

Behandlungsart:

  • nichtoperativ; ambulant

Vor der Behandlung:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

Dauer der Behandlung:

  • meist 30 bis 90 Minuten

Narkose:

  • örtliche Betäubung
  • Dämmerschlaf

Nach der Behandlung:

  • in den ersten Tagen übertriebene Mimik vermeiden
  • ca. 1 Woche kein Sport
  • 1 Woche keine zahnärztlichen Behandlungen

Endergebnis:

  • nach 1 bis 2 Wochen (zweiter Straffungseffekt erfolgt nachgelagert)

Kosten:

  • ca. 1.200,- Euro
 

Ein Fadenlifting – für mich?

Falten sind per se nicht ausschließlich schlecht. Sie gehören zum Leben dazu und symbolisieren einen gewissen Erfahrungsschatz und Reife. Jedoch können sie auch als störend empfunden werden; insbesondere dann, wenn es „zu viele“ Falten werden oder sie sehr ausgeprägt und tief sind. Häufig wirken die betroffenen Personen durch die Veränderungen älter und erschöpfter, als sie in Wirklichkeit sind. Auch abgesunkene Partien können dem Aussehen eine unliebsame Wirkung verleihen.

Neben dem Facelift kommt zur Straffung und Verjüngung des Gesichts auch das minimalinvasive Fadenlifting infrage. Es eignet sich vor allem für Patienten jüngeren und mittleren Alters. Im Gegensatz zum herkömmlichen Lifting entfernt das Verfahren jedoch keine Haut- und Gewebeüberschüsse. Eine vollständige Alternative zur chirurgischen Gesichtsstraffung stellt das Fadenlifting somit nicht dar.

 

Welche Fäden werden benutzt?

In der Vergangenheit wurden für das Fadenlifting verschiedene Fäden benutzt, darunter beispielsweise aus Gold und Platin. Heute nutzen Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie in der Regel Fäden aus resorbierbaren Materialien. Da diese vom Körper wieder abgebaut werden können, minimieren sich die Risiken für negative Gewebeveränderungen, Abstoßungsreaktionen und andere gesundheitliche Langzeitfolgen. Die modernen Fäden bestehen meist aus Polydioxanon (PDO) oder Polymilchsäure (PLA). Hierbei handelt es sich um Materialien, die in der Chirurgie seit vielen Jahren etabliert sind. Hinsichtlich ihrer Länge und Beschaffenheit können die Fäden beim Fadenlifting leicht variieren. Einige der Fäden sind zudem mit winzigen Kegelchen besetzt, die einen besseren Halt im Gewebe ermöglichen. Auch sie sind resorbierbar.

 

Beratungsgespräch vor dem Fadenlifting

Um den individuell am besten geeigneten Behandlungsplan zusammenzustellen, sind eine persönliche Beratung und eingehende Untersuchung durch den Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie unerlässlich. Ein wesentlicher Teil des Beratungsgespräches ist es zudem, die Möglichkeiten sowie die Grenzen eines Fadenliftings aufzuzeigen, den Ablauf zu erläutern und auf eventuelle Risiken der Behandlung einzugehen.

 

Vorbereitung auf das Fadenlifting

Eine spezielle Vorbereitung ist für das Fadenlifting in der Regel nicht notwendig. Um keine unnötigen Risiken einzugehen, sollten nach Möglichkeit für etwa zwei Wochen keine Medikamente eingenommen werden, die eine blutverdünnende Wirkung besitzen (z. B. Schmerzmittel wie Aspirin®). Zudem sollte unmittelbar vor und nach der Behandlung auf den Konsum von Nikotin und Alkohol verzichtet werden, da andernfalls der Heilungsprozess beeinträchtigt werden kann.

 

Narkose und Klinikaufenthalt

Das Fadenlifting findet für gewöhnlich ambulant statt. Ein anschließender stationärer Aufenthalt ist nicht notwendig. Nach einer kurzen Erholungsphase können die Patienten wieder nach Hause gehen und ihre normalen Tätigkeiten wieder aufnehmen. Lediglich auf starke körperliche Anstrengungen sollte vorerst verzichtet werden. Damit die Behandlung für die Patienten schmerzfrei ist, erhalten sie eine örtliche Betäubung. Auf Wunsch des Patienten und abhängig von der Indikation ist auch eine kurze Dämmerschlafnarkose möglich.

 

Ablauf des Fadenliftings

Zunächst markiert der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie die späteren Positionen der Fäden auf der Haut des Patienten. Nachdem das Behandlungsareal gereinigt sowie desinfiziert ist und die Wirkung der Betäubung eingesetzt hat, bringt er die Fäden mithilfe einer feinen Kanüle in das Gewebe ein. Anschließend sorgt er mit einem individuell angepassten Zug dafür, dass abgesunkene Partien in ihre ursprüngliche Position zurückversetzt werden. Durch ihre spezielle Struktur bleiben die Fäden genau dort, wo der Ästhetisch-Plastische Chirurg sie platziert hat und ermöglichen dadurch einen guten Halt für das erzielte Behandlungsergebnis.

Zusätzlich zum Lifting- und Straffungseffekt regen die Fäden auch die körpereigene Kollagensynthese an. Die Fäden werden vom Körper auf natürliche Weise resorbiert (abgebaut). An ihrer Stelle wird das straffende Strukturprotein Kollagen eingefügt, wodurch ein zusätzlicher Straffungseffekt hervorgerufen wird, der die Wirkungsdauer der Behandlung verlängert. Das bedeutet, dass der verjüngende Effekt auch dann noch sichtbar ist, wenn die Fäden sich nicht mehr im Körper befinden.

 

Erholung und Nachsorge beim Fadenlifting

Mit welchen Ausfallzeiten nach einem Fadenlifting zu rechnen ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Erfahrungsgemäß sind die Patienten bereits kurze Zeit nach der Behandlung wieder arbeits- und gesellschaftsfähig. Einzelne Schwellungen, Rötungen und Hämatome können jedoch für einige Tage bis hin zu einer Woche sichtbar bleiben, ehe sie selbstständig abklingen. Durch regelmäßiges Kühlen kann der Heilungsprozess unterstützt werden.

Auf körperliche Belastungen und Sport sollte für etwa eine Woche verzichtet werden. Make-up sollte frühestens nach 24 Stunden wieder aufgetragen werden. Bestenfalls warten die Patienten, bis der Heilungsprozess abgeschlossen ist, um eventuelle Reizungen zu vermeiden. Vorübergehende kleine Einziehungen oder Faltenbildungen sind unmittelbar nach dem Fadenlifting vollkommen normal. Nach spätestens einer Woche sind diese Symptome erfahrungsgemäß nicht mehr vorhanden.

 

Wie lange hält das Ergebnis eines Fadenliftings?

Die ersten straffenden Ergebnisse des Fadenliftings sind sogleich nach der Behandlung sichtbar. Zunächst können die behandelten Bereiche noch etwas „überspannt“ wirken. Das ist jedoch gewollt, da sich Fäden und Gewebe innerhalb der nächsten 24 Stunden noch etwas setzen.

Während die Fäden vom Körper abgebaut werden, regen sie zusätzlich die körpereigene Kollagensynthese an, wodurch der Straffungseffekt verstärkt beziehungsweise verlängert wird. Die Fäden verbleiben etwa 12 bis 18 Monate im Gewebe, bevor sie restlos resorbiert werden. Wie lange das Ergebnis anhält, kann je nach verwendeten Fäden variieren und von Person zu Person unterschiedlich ausfallen.

Durchschnittlich beträgt die Wirkungsdauer eines Fadenliftings etwa ein bis zwei Jahre. Sollten erneut alterungsbedingte Veränderungen auftreten, an denen sich die Patienten stören, kann die Behandlung wiederholt werden.

 

Eventuelle Risiken bei einem Fadenlifting

Aufgrund der Verwendung von selbstauflösendem beziehungsweise resorbierbarem Fadenmaterials konnten die Risiken beim Fadenlifting in den vergangenen Jahrzehnten deutlich reduziert werden. Bis auf leichte Schwellungen, Rötungen und Hämatome verläuft das Verfahren in der Regel komplikationsfrei. Die genannten Beschwerden klingen zudem innerhalb weniger Tage selbstständig wieder ab.

Eine Unverträglichkeit gegenüber den Fäden ist in der Theorie möglich, aber sehr unwahrscheinlich, da biokompatibles Material verwendet wird. Auch Infektionen und Asymmetrien können auftreten, bei einem erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie zählen sie jedoch zu den sehr seltenen Risiken eines Fadenliftings.

 

Kosten Fadenlifting: Was kostet ein Fadenlifting?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einem Fadenlifting: ca. 1.200,- Euro.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer sind oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis eines Fadenliftings sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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