Weibliche Intimchirurgie

Die häufigsten Eingriffe in der weiblichen Intimzone werden im Bereich der inneren und äußeren Schamlippen (Labioplastik) sowie des Schamhügels (Venushügel) durchgeführt. Insbesondere die Schamlippenverkleinerung ist eine beliebte Behandlung. Daneben gibt es einige weitere Operationen wie die Reduzierung der Klitorishaut oder auch die Hymenrekonstruktion (Wiederherstellung des Jungfernhäutchens).

 

Die weibliche Intimchirurgie auf einen Blick

Behandlungsart:

  • operativ; ambulant

Vor der Operation:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

Dauer der Operation:

  • 30 bis 90 Minuten

Narkose:

  • Lokalanästhesie ggf. mit Dämmerschlaf, Vollnarkose

Nach der Operation:

  • 6 Wochen körperliche Schonung (kein Sport, kein Geschlechtsverkehr)
  • Kühlung
  • Pflege mit Salben

Endergebnis:

  • nach etwa 2 bis 3 Monaten

Kosten:

  • ca. 1.500,- bis 6.500,- Euro
 

Gründe für eine Schamlippenverkleinerung

Die weibliche Intimzone kann sich von Frau zu Frau sehr individuell unterscheiden. Zudem können durch Lebensereignisse wie Schwangerschaft und Geburt oder durch das fortschreitende Lebensalter anatomische Veränderungen entstehen. Diese Veränderungen können die Betroffenen stark belasten. Zum Teil stellen sie auch körperliche Probleme dar, wenn beispielsweise zu große Schamlippen Schmerzen beim Sport verursachen. Auch das Sexualleben kann beeinträchtigt sein.

Das Aussehen des Intimbereichs ist ein sensibles Thema. Anders als über Unzufriedenheit mit dem Aussehen der Brüste wird über Probleme unterhalb der Gürtellinie eher ungern gesprochen. Dieser Bereich ist, wie unsere Bezeichnung dafür schon aussagt, mit Scham behaftet. Für Frauen, die mit ihrem Intimbereich unzufrieden sind, ist es daher wichtig zu wissen, dass sie sich vertrauensvoll an Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie wenden können.

 

Was muss ich vor der Operation beachten?

Wie vor allen chirurgischen Eingriffen findet zunächst ein Termin mit einem ausführlichen Beratungsgespräch mit einem Ästhetisch-Plastischen Chirurgen sowie einer ersten Untersuchung statt. Dabei werden die individuellen Gründe für den Wunsch nach einer Korrektur im Intimbereich, mögliche Therapiemethoden sowie Fragen und Bedenken der Patientin besprochen. Außerdem wird der körperliche Allgemeinzustand der Patientin sowie die Genitalien genau untersucht.

Weitere Themen des Termins sind Risiken und mögliche Komplikationen des Eingriffs. Daher sollten die Patientinnen ihren behandelnden Arzt unbedingt über Vorerkrankungen, Allergien sowie Medikamente, die sie einnehmen, informieren. Vor einer Operation ist es außerdem zu empfehlen, auf die Einnahme blutverdünnender Medikamente wie Aspirin® und auf das Rauchen zu verzichten.

 

Was wird bei einer Schamlippenverkleinerung gemacht?

Abhängig vom Befund und dem gewünschten Ergebnis wählt der behandelnde Arzt die passende Operation der Intimkorrektur aus.

Schamlippenkorrektur (Labioplastik)
Viele Frauen leiden unter zu groß oder zu klein ausgeprägten inneren oder äußeren Schamlippen. Daher stellt die Labioplastik den gefragtesten Eingriff der Intimchirurgie dar. Dabei werden Verkleinerungen der Schamlippen häufiger durchgeführt als die Vergrößerung.

Bei der Schamlippenverkleinerung wird das überstehende Gewebe mithilfe eines Skalpells, eines Lasers oder durch hochfrequente Radiowellen entfernt. Der Schnitt liegt außerhalb des sensiblen Bereichs, sodass die Empfindsamkeit nicht gestört sein sollte. Das Ziel des Eingriffs ist, dass die äußeren Schamlippen die inneren möglichst bedecken.

Bei der Schamlippenvergrößerung wird körpereigenes Fettgewebe aus dem Bauch, dem Po oder den Innenseiten des Knies entnommen und in die Schamlippen injiziert. Dadurch überdecken die äußeren Labien die inneren.

 

Weitere intimchirurgische Eingriffe

Vaginalstraffung

Bei der Vaginalstraffung wird überschüssiges und erschlafftes Gewebe im Intimbereich operativ entfernt. Dadurch wird die Vagina gestrafft und verengt. Die chirurgische Behandlung kann sowohl das persönliche Körpergefühl und das Selbstbewusstsein als auch das sexuelle Empfinden positiv beeinflussen.

Schamhügelverkleinerung
Die Verkleinerung des Venushügels wird im Wesentlichen durch eine Fettabsaugung (Liposuktion) erreicht. Zunächst wird eine Lösung in das Gewebe eingespritzt, die später das Absaugen des Fetts erleichtert. Anschließend wird eine Kanüle durch einen kleinen Schnitt eingeführt und das Fett abgesaugt. Mitunter ist es zudem notwendig, den Schamhügel danach noch etwas zu straffen.

Hymenrekonstruktion
Das Hymen (Jungfernhäutchen) ist eine feine, ringförmige Membran unterhalb der Harnröhrenöffnung am Scheideneingang. Beim ersten Geschlechtsverkehr oder auch durch Einführen eines Tampons reißt die Membran ein. Auch andere Gründe können dazu führen. Bei der Wiederherstellung des Hymens werden die Reste der Membran fein miteinander vernäht, wodurch wieder reine ringförmige Membran entsteht.

 

Narkose und Klinikaufenthalt

Alle Eingriffe werden entweder in Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf oder in Vollnarkose durchgeführt. Sie werden in der Regel ambulant vorgenommen und dauern etwa zwischen 30 und 90 Minuten. 

 

Welche Komplikationen können auftreten?

Operationen in der weiblichen Intimzone, die ein erfahrener Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchführt, sind generell risikoarm. Dieser Körperbereich wird jedoch von vielen Nerven und Blutgefäßen durchzogen, weshalb er sehr empfindlich ist. Daher können bei Intimkorrekturen unter Umständen kleine Komplikationen auftreten. Es kann zu Störungen der Wundheilung, Spannungsgefühlen, Schwellungen, Infektionen oder Blutergüssen kommen. In der Regel vergehen diese jedoch nach kurzer Zeit. Probleme, die länger bestehen bleiben, sollten in jedem Fall durch einen Facharzt abgeklärt werden.

 

Was ist nach der Operation zu beachten?

Die Patientinnen sind beruflich kaum eingeschränkt, sie sollten jedoch für einige Wochen auf anstrengende körperliche Aktivitäten wie Sport oder auch Geschlechtsverkehr verzichten. Nach dem Eingriff wird die Intimzone gekühlt, um Schwellungen möglichst gering zu halten. Zur Unterstützung der Wundheilung kann eine desinfizierende Salbe aufgetragen werden. Die Fäden zersetzen sich in der Regel selbst. Die Narben sind zumeist sehr klein und kaum erkennbar.

 

Kosten Schamlippenverkleinerung: Wie viel kostet eine intimchirurgische Behandlung?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer intimchirurgischen Behandlung: ca. 1.500,- bis 6.500 Euro,-.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Schamlippenverkleinerung sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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