Lippenmodellierung/Lippenkorrektur

Eine Lippenmodellierung bietet eine Behandlungsmöglichkeit, wenn die Lippen zu dünn oder zu faltig sind. Manche Menschen empfinden ihre Lippen schon immer als zu schmal. Bei anderen handelt es sich um eine Alterserscheinung, wie sie auch an anderen Stellen des Körpers auftritt. Die Lippenkorrektur kann mit mehreren Verfahren geschehen. Am häufigsten werden die Lippen durch Unterspritzung vergrößert. Möglich ist aber auch eine Operation zur Lippenvergrößerung, bei der beispielsweise Hautanteile verpflanzt werden. Auch zu große Lippen können korrigiert werden. Die Lippenverkleinerung wird jedoch im Vergleich wesentlich seltener vorgenommen.

 

Die Lippenkorrektur auf einen Blick

Behandlungsart:

  • ambulant

Vor der Behandlung:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung einholen
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen
  • 1 Woche vor der Lippenbehandlung auf Nikotin und Alkohol verzichten
  • Schmerzmedikamente und andere Mittel, die die Blutgerinnung verzögern, sollten während des Behandlungszeitraums nicht eingenommen werden

Dauer der Behandlung:

  • 20 bis 60 Minuten (Lippenlift 1 bis 1,5 Stunden)

Narkose:

  • örtliche Betäubung

Nach der Behandlung:

  • 2 bis 3 Tage kein Sport
  • übertriebene Mimik vermeiden
  • 2 Wochen direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • 1 bis 2 Wochen keine Gesichtsbehandlungen oder Gesichtsmassagen

Endergebnis:

  • nach 1 bis 2 Wochen sichtbar

Kosten:

  • ca. 300,- bis 1.600,- Euro (Unterschied Unterspritzung/Lippenlift)
 

Gründe für eine Lippenbehandlung

Auch wenn die Lippen nur einen kleinen Bereich des Gesichtes ausmachen, sind sie doch sehr bedeutsam für dessen Ästhetik. Schöne Lippen gelten als ein Inbegriff von Sinnlichkeit. Aber nicht alle Menschen sind mit vollen, wohlgeformten Lippen gesegnet. Zudem kann es mit steigendem Alter zum Volumenverlust der Lippen mitsamt Faltenbildung kommen. Das Bindegewebe bildet sich zurück, die Lippen schrumpfen, und es können Falten entstehen. Das ist besonders bei Frauen der Fall, weshalb bei ihnen die Mehrzahl der Lippenbehandlungen vorgenommen wird. Aber auch Männer suchen den Ästhetisch-Plastischen Chirurgen auf, um sich ihre Lippen korrigieren zu lassen.

Eine Asymmetrie der Lippen kann einen weiteren Grund für eine Behandlung darstellen. Ober- und Unterlippen scheinen hier nicht richtig aufeinanderzupassen. Die Verhältnisse gelten als ideal, wenn die entspannte Oberlippe die obere Zahnreihe nicht ganz, aber fast verdeckt. Nur selten sind zu große Lippen Anlass für eine Lippenkorrektur. Sie passen sich dann ästhetisch nicht mehr optimal in das Gesicht ein.

Außerdem ist eine Lippenkorrektur angezeigt, wenn eine Lippenspalte oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalte vorliegt. Die Operation einer solchen Fehlbildung sichert nicht nur ein unauffälliges Aussehen, sondern auch eine normale Funktion der Lippen.

 

Welche Vorbereitungen finden statt?

Wie bei anderen ästhetisch-plastischen Behandlungen erfolgt auch vor der Lippenmodellierung ein Vorgespräch. Das Anliegen und die ästhetischen Vorstellungen des Patienten kommen ebenso zur Sprache wie der Gesundheitszustand. Dann werden die Lippen des Patienten analysiert, um deren Form zu beurteilen. Weiterhin wird der ganze Körper untersucht, um schwere Krankheiten vor dem Eingriff ausschließen zu können.

Vor der Unterspritzung oder Operation an den Lippen müssen in Absprache mit dem behandelnden Arzt gegebenenfalls bestimmte Medikamente wie Gerinnungshemmer abgesetzt werden. Auf das Rauchen sowie Alkohol sollte zumindest einige Wochen vor und nach dem Eingriff verzichtet werden.

 

Wie läuft eine Lippenkorrektur ab?

Die Lippenmodellierung kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Die Eingriffe können in einer örtlichen Betäubung ausgeführt werden, unter Umständen ist eine Vollnarkose möglich.

Lippenunterspritzung
Die Lippen können mit bestimmten Substanzen aufgespritzt werden, um ihnen mehr Volumen zu geben. Es gibt unterschiedliche Methoden. Zumeist wird die Lippenrotgrenze nachgezogen und das Volumen durch Einspritzungen in die Mitte erreicht. Der Arzt muss darauf achten, die Lippe nicht zu prall zu spritzen, damit sie später nicht unnatürlich dick wirkt.

Der beliebteste Wirkstoff zur Lippenvergrößerung ist Hyaluronsäure. Diese Substanz bildet der Körper selbst (z. B. für sein Bindegewebe), daher ist er äußerst gut verträglich. Allerdings wird die Hyaluronsäure innerhalb von Monaten wieder abgebaut, sodass sich kein dauerhaftes Resultat der Lippenunterspritzung einstellt. Die Injektion kann später problemlos wiederholt werden. Im selben Eingriff können auch Fältchen in der Umgebung des Mundes unterspritzt werden. Ein zweiter möglicher Filler zur Lippenvergrößerung ist Eigenfett.

Operation mit Hautentfernung
Bei manchen Patienten kann eine zu dünne Oberlippe durch ein Lippenlift korrigiert werden. Der Abstand zwischen Nase und Mund sollte dazu ausreichend groß sein. Es wird am Naseneingang oder am Lippenrand ein Hautstreifen entfernt, sodass die Haut beziehungsweise die Lippe weiter nach oben gezogen werden kann. Dann wird die Wunde straff vernäht. Der Anteil des Lippenrots im Gesicht wird dadurch größer.

Operation zur Verkleinerung der Lippen
Eine Lippenverkleinerung (Lippenreduktion) geschieht, indem innen an der Mundschleimhaut nahe der Lippe ein Gewebestreifen entfernt wird. Je nach der Lippenform werden auch im seitlichen Bereich Gewebekeile herausgenommen. Mit der anschließenden Naht der Schleimhaut entwickelt sich ein Zug auf die Lippen, sodass sie äußerlich kleiner erscheinen. Weil im Mundinneren operiert wird, ergeben sich keine Narben an der Haut oder am sichtbaren Lippenanteil. Sehr selten ist für eine optimale Lippenverkleinerung aber dennoch die Herausnahme eines äußeren Anteils notwendig.

 

Welche Risiken gibt es bei einer Lippenmodellierung?

Maßnahmen zur Lippenkorrektur gelten als risikoarm. Unter Umständen treten Schmerzen und Schwellungen sowie Rötungen und Juckreiz im Bereich der Lippen auf. Diese Probleme halten jedoch meist nicht länger als eine Woche an. Auch ein Taubheitsgefühl ist möglich, verschwindet aber ebenfalls nach kurzer Zeit wieder.

Wenn dauerhafte Füllmaterialien in die Lippe eingebracht werden, kann es zu einer Fremdkörperreaktion kommen. Aus diesem Grund sollten diese Substanzen vermieden werden. Auch besteht die Gefahr, dass allergische Reaktionen auftreten.

Überschießende Narben stellen eine Ausnahme bei Eingriffen an der Lippe dar. Bei Patienten, die zu Lippenherpes neigen, kann ein Herpes-Krankheitsschub ausgelöst werden. In manchen Fällen entspricht das Endergebnis nicht den ästhetischen Ansprüchen.

 

Wie sieht die Nachsorge nach einer Lippenkorrektur aus?

Durch Kühlung gelingt es, die Schwellungen zu reduzieren. Auch eine erhöhte Kopflage trägt zum Abschwellen bei. In den ersten Tagen nach dem Eingriff sollten Patienten wenig, am besten gar nicht sprechen. Nach einer Operation an den Lippen sollte die Ernährung von flüssiger Kost über Suppe und Brei erst allmählich aufgebaut werden. Der Arzt gibt diesbezüglich Anweisungen, wie sich der Patient zu verhalten hat.

 

Welche Erfolge können mit einer Lippenkorrektur erzielt werden?

Meist lässt sich durch die verschiedenen Varianten der Lippenmodellierung erreichen, dass die Lippen wohlgeformt sind. Sie fügen sich harmonisch in den Anblick des ganzen Gesichtes ein. Zu kleine Lippen können gut unterspritzt oder operiert werden. Auch die Operation zu großer Lippen ist zumeist erfolgreich.

Patienten sind im Regelfall nach einem Eingriff an den Lippen zufrieden, garantiert werden kann dies allerdings nicht. Eine Lippenunterspritzung wird zumeist mit abbaubaren Materialien vorgenommen. Sie hat daher nur über einen begrenzten Zeitraum (Monate bis ein Jahr) einen Effekt. Die Spritzengabe kann dann wiederholt werden. Doch kommt es auch vor, dass die Bildung von Bindegewebe angeregt wird und die Lippen langfristig größer bleiben können.

 

Lippenkorrektur Kosten: Was kostet eine Lippenvergrößerung?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Lippenkorrektur: ca. 300,- bis 1.600,- Euro (Unterschied Unterspritzung/Lippenlift).

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für das Ergebnis einer Lippenkorrektur sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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