Stirnstraffung/Stirnlift

Bei der Stirnstraffung (Stirnlift) werden ausgeprägte Falten im oberen Gesichtsbereich korrigiert, wobei auch die Augenbrauen wieder in die gewünschte Position gebracht werden können. Der Eingriff erfolgt in den meisten Fällen endoskopisch, das heißt, mit einer Minikamera und Instrumenten, die über kleine Zugänge unter die Haut geschoben werden. Die Stirnstraffung erzielt nicht nur eine glattere Stirnhaut, sondern auch ein jüngeres und lebendigeres Aussehen des ganzen Gesichts.

 

Die Stirnstraffung auf einen Blick

Behandlungsart:

  • operativ; stationär

Vor der Operation:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

Dauer der Operation:

  • etwa 1 bis 1,5 Stunden

Narkose:

  • Vollnarkose oder Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf

Nach der Operation:

  • kurzer Klinikaufenthalt (meist 1 bis 2 Nächte)
  • 1 bis 2 Wochen körperliche Schonung
  • etwa 3 Wochen kein Sport
  • Nikotinverzicht
  • Wundpflege

Endergebnis:

  • nach etwa 3 Monaten

Kosten:

  • ca. 3.000,- bis 5.000,- Euro

 

 

Gründe für eine Stirnstraffung

Falten auf der Stirn können sehr auffällig werden, weil sie auch mit einem Absinken der Augenbrauen verbunden sind. Diese markanten Falten sind das Resultat von langjährigen Prozessen, die zu einer Erschlaffung des Bindegewebes geführt haben. Im Vordergrund stehen gewöhnliche Alterungsprozesse und ständige Muskelspannung an der Stirn, etwa durch häufiges Runzeln oder Blinzeln. Doch auch weitere Ursachen wie häufige Sonneneinstrahlung oder ein größerer Gewichtsverlust können eine Rolle spielen. Die Folge können tiefe, quer oder senkrecht verlaufende Falten der Stirn oder auch schlaff herunterhängende Augenbrauen oder Falten im Lidbereich sein. Das Gesicht wirkt dadurch gealtert, ermüdet oder sogar traurig.

 

 

Was passiert vor der Stirnstraffung?

Zunächst führt der Ästhetisch-Plastische Chirurg ein Gespräch und eine Voruntersuchung mit dem Patienten durch. Er stellt Fragen zu den Vorstellungen und Wünschen, zu möglichen Vorerkrankungen und anderen relevanten Gegebenheiten wie z. B. Medikamenteneinnahmen. In der Untersuchung beurteilt der Chirurg die Stirnhaut und den Rest des Gesichts sowie die Gesundheit des ganzen Körpers.

Patienten sollten das Rauchen etwa zwei Wochen vor bis mindestens zwei Wochen nach dem Eingriff unterlassen. Auch müssen Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung in Rücksprache mit dem Arzt meist absetzt werden. 

 

Ablauf und Vorgehensweise bei der Stirnstraffung

Ein Stirnlift wird entweder als endoskopische Operation oder als sogenannte offene Operation durchgeführt. Endoskopisch bedeutet, dass über kleine Zugangswege mit Spezialinstrumenten operiert wird. Vor Beginn des Eingriffs wird das OP-Gebiet desinfiziert. Die kleinen Einschnitte werden so hinter der Haargrenze angelegt, dass Wunden und eventuelle Narben unauffällig bleiben.

Die Zugänge für den endoskopischen Eingriff sind nur anderthalb bis vier Zentimeter lang. Über diese Schnitte führt der Chirurg eine kleine Kamera ein, sodass er auf einem Monitor einen Einblick in das Operationsgebiet erhält. Anschließend löst er Haut und Muskulatur der Stirn teilweise von ihrem Untergrund und entfernt überschüssiges Gewebe. Dann werden die Wunden genäht, evtl. eine Drainage eingelegt und der Kopf verbunden.

Bei der offenen Methode wird heute vorwiegend direkt an der Haarlinie der Schnitt gesetzt. Über den offenen Zugang kann die Haut der Stirn sehr fein getrimmt werden und abschließend wird die Narbe fein vernäht. 

 

Welche Risiken gibt es bei einer Stirnstraffung?

Die Stirnstraffung ist in der Regel ein risikoarmer Eingriff, jedoch können Komplikationen nie ausgeschlossen werden. Nachblutungen, Infektionen und Wundheilungsstörungen sind möglich, treten aber sehr selten auf. Auch eine stärkere Narbenbildung zählt zu den seltenen Risiken. In Ausnahmefällen kann es durch Nervenverletzung zu Lähmungserscheinungen an der Stirnmuskulatur bis hin zur Einschränkung der Bewegungsmöglichkeiten des Auges kommen. In den meisten Fällen beschränkt es sich jedoch auf ein vorübergehendes Taubheitsgefühl im Behandlungsbereich, das nach einigen Wochen wieder nachlässt.

Im Schnittbereich können unter Umständen Haare ausfallen. Bei der offenen Methode kann die Narbe trotz größter Sorgfalt sichtbarer sein als gewünscht. Sollte die entstehende Narbe störend sein, kann eine Narbenkorrektur zum späteren Zeitpunkt durchgeführt werden. 

 

Dauer, Narkose, Klinikaufenthalt

Die Stirnstraffung dauert etwa 60 bis 90 Minuten und wird in Vollnarkose oder Dämmerschlaf durchgeführt. Patienten müssen nach dem Eingriff meist nur ein oder zwei Tage in der Klinik bleiben. 

 

Nachsorge nach der Stirnstraffung

Um Schwellungen zu vermindern, sollten die Bereiche um die Augen und die Stirn in den Tagen nach der Operation vorsichtig gekühlt werden. Häufig schwellen besonders die Augenlider an und können auch blau unterlaufen sein. Für einige Tage ist es deswegen sinnvoll, mit erhöhtem Kopf zu liegen.

Der Arzt kann bei Bedarf ein Medikament gegen die Schmerzen anordnen. Wenn der Patient nach dem Eingriff unter Augentrockenheit leidet, können hierfür eine geeignete Salbe beziehungsweise Tropfen verschrieben werden.

Die Fäden können nach knapp zwei Wochen gezogen werden. Oft ist schon nach etwa zehn Tagen kaum noch etwas davon zu sehen, dass ein Eingriff getätigt wurde. Patienten dürfen nach ungefähr drei Wochen wieder sportlichen Aktivitäten nachgehen. 

 

Welche Erfolge können mit einer Stirnstraffung erzielt werden?

Mit einer erfolgreichen Stirnstraffung können die tiefen Falten deutlich reduziert werden. Das Gesicht wirkt dadurch nicht mehr so angespannt und grimmig, es sieht wieder jünger aus. Ein zusätzlicher Nutzen des Eingriffs ergibt sich daraus, dass auch die Augenbrauen wieder nach oben gezogen werden und somit auch entstandene Lidfalten reduziert werden. Das Resultat sieht meist natürlich aus und bleibt über einen langen Zeitraum stabil.

Eine Faltenbehandlung ist bei weniger ausgeprägten Befunden auch mit nichtoperativen Methoden möglich. Das gilt auch für die Stirn. Die Therapie ist beispielsweise durch ein Einspritzen von Botulinumtoxin oder von Fillern wie Hyaluronsäure möglich. 

 

Kosten Stirnstraffung: Wie viel kostet ein Stirnlift?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Stirnstraffung: ca. 3.000,- bis 5.000,- Euro.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet. 

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Stirnstraffung sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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