Minimalinvasive Faltenbehandlung mit Fillern und Botox®
In der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie gibt es neben den operativen Verfahren auch immer mehr minimalinvasive Behandlungsmethoden. Diese Therapien erzielen effektive Ergebnisse bei kleinstmöglichen Verletzungen von Haut und Gewebe. Bei vielen Verfahren wie beispielsweise der Faltenunterspritzung verläuft die Behandlung ganz ohne ein operatives Vorgehen. Die minimalinvasiven Methoden sind bei Patienten und Ärzten gleichermaßen beliebt, da sie den Körper einer geringeren Belastung aussetzen, dadurch mit weniger Risiken verbunden sind, aber dennoch schnell sichtbare und harmonische Resultate erzielen. Zu den bekanntesten nichtoperativen Möglichkeiten gehören die Faltenunterspritzung mit Fillern wie Hyaluronsäure und die Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin (Botox®).Inhalt
- Die Faltenbehandlung auf einen Blick
- Wodurch werden Falten begünstigt?
- Verschiedene Arten von Falten
- Beratungsgespräch vor der Behandlung
- Ist eine spezielle Vorbereitung notwendig?
- Vorteile einer minimalinvasiven Behandlung
- Die Faltenunterspritzung mit Fillern
- Die Faltenbehandlung mit Botox®
- Worauf ist nach der Behandlung zu achten?
- Wirkungsdauer einer minimalinvasiven Faltenbehandlung
- Welche Risiken birgt eine minimalinvasive Faltenbehandlung?
- Kosten Faltenbehandlung: Wie viel kostet eine Faltenbehandlung?
- Wie finde ich den geeigneten Arzt?
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Die Faltenbehandlung auf einen Blick
Behandlungsart:
- nichtoperativ; ambulant
Vor der Behandlung:
- Beratungsgespräch
- ggf. zweite Meinung
- Allergien und Vorerkrankungen mitteilen
Dauer der Behandlung:
- meist 20 bis 30 Minuten
Narkose:
- örtliche Betäubung/Anästhesiesalbe
Nach der Behandlung:
- 2 bis 3 Tage kein Sport
- 1 Woche keine Sauna, Solarium oder Sonne
- 1 bis 2 Wochen keine Gesichtsbehandlungen oder Gesichtsmassagen
Endergebnis:
- nach 2 bis 10 Tagen
Kosten:
- Hyaluronsäure: ca. 300,- bis 600,- Euro
- Botulinumtoxin: ca. 200,- bis 600,- Euro
- Eigenfett: ca. 1.500,- Euro
jeweils pro Sitzung und Areal
Eine Faltenbehandlung – für mich?
Falten sind etwas ganz Natürliches. Bereits mit Mitte 20 lässt die körpereigene Produktion kollagener und elastischer Fasern im Bindegewebe langsam nach. Mit der Zeit werden die Depots an Kollagen und Hyaluronsäure aufgebraucht und die Haut verliert nach und nach an Spannkraft und Elastizität. Infolgedessen zeichnen sich Falten auf der Haut ab und einzelne Partien (z. B. die Wangen) büßen an Volumen und Kontur ein. Durch den fehlenden Halt können bestimmte Bereiche herabsinken und dem Gesicht ein älteres sowie abgespanntes Aussehen verleihen.
Werden die alterstypischen Veränderungen als störend und unästhetisch wahrgenommen, kann eine minimalinvasive Faltenbehandlung in Betracht gezogen werden. Mithilfe der Injektionstherapien ist es möglich, Falten zu reduzieren und einzelne Bereiche harmonisch zu konturieren beziehungsweise aufzufüllen. Auch ein leichtes Anheben der Regionen ist möglich.
Wodurch werden Falten begünstigt?
Wann und in welcher Intensität die ersten Falten auftreten, ist von Person zu Person unterschiedlich. Der natürliche Alterungsprozess unterliegt somit vor allem genetischen Faktoren und Veranlagungen. Überdies nehmen auch äußere Kriterien und die persönliche Lebensweise Einfluss auf die Hautalterung. So kann eine starke Sonnen- beziehungsweise UV-Einstrahlung zu Sonnenschäden in der Haut führen und die Faltenbildung begünstigen. Weitere beeinflussende Faktoren können sein:
- extreme Hitze/Kälte
- Umwelttoxine
- Nikotin
- Alkohol
- eine ungesunde Ernährung
- Schlafmangel und Stress
Verschiedene Arten von Falten
Prinzipiell werden zwei Arten von Falten voneinander unterschieden. Die sogenannten orthostatischen oder schwerkraftbedingten Falten entstehen im Zuge des natürlichen Elastizitätsrückgangs der Haut. Sie sind unabhängig von der Gesichtsbewegung sichtbar. Demgegenüber zeichnen sich die mimischen Falten dann auf der Haut ab, wenn der entsprechende Muskel im Gesicht angespannt wird. Sie sind somit eine Folge der wiederkehrenden Bewegungen der Gesichtsmuskeln. Mit der Zeit können sich die mimischen (dynamischen) Falten auch vertiefen, sodass sie selbst bei entspannten Gesichtszügen erkennbar sind. Für die unterschiedlichen Faltenarten kommen jeweils verschiedene Behandlungstechniken infrage.
Beratungsgespräch vor der Behandlung
Wie vor ästhetisch-plastischen Operationen findet auch vor nichtoperativen Behandlungen eine ausführliche Beratung durch einen Spezialisten statt. Nur anhand einer individuellen Analyse des Gesichts und der unliebsamen Veränderungen kann eine adäquate Methode zur harmonisches Gesichtsverjüngung gefunden werden. Jedes Behandlungskonzept wird individuell an den Patienten angepasst. Zudem informiert der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie über die erreichbaren Ergebnisse, den genauen Ablauf sowie die eventuellen Risiken der Verfahren.
Ist eine spezielle Vorbereitung notwendig?
Die minimalinvasiven Behandlungen zur Faltenreduktion gelten als sanft, schonend und risikoarm. Eine besondere Vorbereitung ist in der Regel nicht notwendig. Lediglich auf die Einnahme von Medikamenten, die die Blutgerinnung beeinflussen können, sollten Sie einige Tage vor der Behandlung verzichten. Diese Mittel können das Risiko für Hämatome erhöhen.
Vorteile einer minimalinvasiven Behandlung
- Kurze Behandlungsdauer
- Keine OP
- Keine Vollnarkose
- Resorbierbare, gut verträgliche Materialien
- Schnelle, natürlich aussehende Ergebnisse
- Geringe Risiken
- Keine Narben
- Reversible Resultate
- Geringe/keine Ausfall- und Schonzeiten
- Vergleichsweise geringe Kosten
Die Faltenunterspritzung mit Fillern
Bei schwerkraftbedingten, orthostatischen Falten stellt die Faltenunterspritzung mit Fillern für gewöhnlich die Behandlung der Wahl dar. Unter Fillern werden Materialien verstanden, die unter die Haut gespritzt werden und den Bereich auf natürliche Weise „auffüllen“. Meist werden Hyaluronsäure oder Kollagen verwendet. Als körpereigene Stoffe zeichnen sie sich durch eine sehr gute Verträglichkeit aus. Sie erhöhen das Volumen bestimmter Bereiche und helfen somit, einzelne Regionen anzuheben sowie Falten von innen heraus aufzupolstern.
Die Injektion der Präparate erfolgt mittels einer feinen Kanüle. Daher reicht eine örtliche Betäubung oder das Auftragen einer Anästhesiecreme aus, damit die Behandlung für die Patienten schmerzlos ist. Die Behandlungsdauer beträgt meist zwischen 15 und 30 Minuten. Die Unterspritzung erfolgt ambulant, sodass die Patienten direkt im Anschluss die Praxis oder Klinik wieder verlassen können.
Fillerbehandlung mit Eigenfett
Eine weitere Möglichkeit für die Fillerbehandlung ist die Injektion körpereigener Fettzellen. Bei der sogenannten Eigenfettmethode werden zunächst die Fettzellen durch eine Fettabsaugung (Liposuktion) entnommen und anschließend speziell aufbereitet. Die hochvitalen Fettzellen werden dann in den Behandlungsbereich gespritzt und erzielen dort den gewünschten Fülleffekt. Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass für die Gewinnung der benötigten Fettzellen ein kleiner operativer Eingriff notwendig ist.
Die Faltenbehandlung mit Botox®
Mimische Falten können mithilfe von Botulinumtoxin behandelt werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der Wirkstoff auch unter der Kurzform Botox® bekannt. Botulinumtoxin ist ein Muskelentspanner (Muskelrelaxans), der die Ausschüttung des Neurotransmitters Acetylcholin hemmt. Ohne diesen Botenstoff erhalten die Muskeln nicht die Information der Nerven, zu kontrahieren (sich zusammenzuziehen). Infolgedessen entspannen sich die Gesichtszüge und die Falten werden nicht mehr sichtbar.
Auch die Botox®-Behandlung erfolgt mit einer dünnen Kanüle unter ambulanten Bedingungen. Eine örtliche Betäubung macht den Bereich schmerzunempfindlich. Die Behandlungsdauer liegt bei 15 bis 30 Minuten.
Worauf ist nach der Behandlung zu achten?
Unmittelbar nach der Injektionstherapie können die Behandlungsareale gerötet und leicht geschwollen sein. Seltener kommt es zu blauen Flecken. Um den Bereich nicht weiter zu reizen, sollte für etwa 24 Stunden auf Make-up verzichtet werden. Abseits davon können die Patienten für gewöhnlich ihrem normalen Alltag und ihren gewohnten Tätigkeiten uneingeschränkt nachgehen. Schweißtreibender Sport sollte für etwa drei Tage ausgesetzt werden. Sauna, Solarium und Sonne sind nach etwa einer Woche wieder möglich, Gesichtsbehandlungen und Gesichtsmassagen nach etwa 2 Wochen.
Wirkungsdauer einer minimalinvasiven Faltenbehandlung
Nach der Fillerbehandlung sind die Ergebnisse in der Regel sofort sichtbar. Bei Botox® setzt der Höhepunkt der Wirksamkeit etwa zehn Tage nach der Unterspritzung ein. Sowohl Hyaluronsäure als auch Botulinumtoxin werden vom Körper innerhalb weniger Monate wieder abgebaut. Dadurch lässt auch der faltenglättende Effekt der Behandlung nach.
Wie lange die Wirkungsdauer im Einzelnen beträgt, hängt sowohl von dem Mittel als auch von individuellen Faktoren ab. Durchschnittlich hält eine Hyaluronsäure-Unterspritzung etwa drei bis sechs Monate an und kann dann aufgefrischt werden. Die Botox®-Behandlung sollte für ein anhaltendes Ergebnis etwa alle vier Monate wiederholt werden.
Welche Risiken birgt eine minimalinvasive Faltenbehandlung?
Die Faltenunterspritzung gilt als sehr risikoarm, sofern sie von einem erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie vorgenommen wird. Zu den normalen und erwartbaren Reaktionen zählen leichte Schwellungen und Rötungen. Manchmal kommt es im Behandlungsbereich auch zu leichten Hämatomen. Selten treten Infektionen oder Entzündungen auf. Abstoßungsreaktionen oder Allergien sind aufgrund der natürlichen und resorbierbaren Wirkstoffe für gewöhnlich ausgeschlossen.
Kosten Faltenbehandlung: Wie viel kostet eine Faltenbehandlung?
Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin und Fillern (pro Sitzung und Areal):
Hyaluronsäure: ca. 300,- bis 600,- Euro
Botulinumtoxin: ca. 200,- bis 600,- Euro
Eigenfett: ca. 1.500,- Euro.
Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.
Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.
Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.
Wie finde ich den geeigneten Arzt?
Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Faltenbehandlung mit Fillern oder Botox® sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.
Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.
Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.
Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.
Bilder: © istock