Oberlid-/Unterlidstraffung
Die Augen – der Spiegel unseres Innersten. In vielen Fällen können wir bereits am Blick unseres Gegenübers erkennen, was dieser denkt oder empfindet. Freude, Trauer, Neugier, Überraschung – all das spiegelt sich in den Augen wider. Auch hinsichtlich der Attraktivität und der Sympathie spielt das Aussehen der Augenpartie häufig eine entscheidende Rolle.
Einen dementsprechend großen Leidensdruck verspüren die Personen, die sich am Erscheinungsbild ihres Augenbereichs stören. Bedingt durch den natürlichen Alterungsprozess können Falten und abgesunkene Gewebepartien nicht nur die Augen, sondern das gesamte Gesicht müde, lustlos oder grimmig wirken lassen. Auch erscheinen die betroffenen Personen häufig älter, als sie sind oder sich fühlen. Mithilfe einer Oberlidstraffung beziehungsweise Unterlidstraffung kann der Augenpartie ein jüngeres und frisches Aussehen verliehen werden.
Inhalt
- Die Lidstraffung auf einen Blick
- Gründe für eine Augenlidstraffung
- Ziel einer Ober-/Unterlidstraffung
- Welche Ergebnisse können erzielt werden?
- Wie bereite ich mich auf die Operation vor?
- Wie verläuft die Operation?
- Anästhesieform und Klinikaufenthalt bei einer Lidplastik
- Was passiert nach der Operation?
- Welche Nachbehandlung ist bei der Lidplastik erforderlich?
- Welche Komplikationen können bei einer Lidplastik entstehen?
- Kosten Lidstraffung: Wie viel kostet eine Augenlidkorrektur?
- Wie finde ich den geeigneten Arzt?
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Die Lidstraffung auf einen Blick
Behandlungsart:
- operativ; ambulant
Vor der Operation:
- Beratungsgespräch
- ggf. zweite Meinung
- Allergien und Vorerkrankungen mitteilen
Dauer der Operation:
- 1 bis 1,5 Stunden
Narkose:
- Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf
Nach der Operation:
- Kühlen
- ca. 1 Woche Schonung
- Sonnenschutz
Endergebnis:
- nach etwa 3 Monaten
Kosten:
- ca. 1.500,- bis 3.500,- Euro
Gründe für eine Augenlidstraffung
Die Ausprägung von Augenfältchen, Tränensäcken und erschlafften Augenlidern ist häufig familiär bedingt. Zudem nimmt der natürliche Alterungsprozess Einfluss auf die feine Lidhaut und bewirkt die typischen Veränderungen im Bereich der Augen. Begünstigt wird die Hautalterung beispielsweise durch eine starke Sonnen- beziehungsweise UV-Strahlung, Stress, Umwelttoxine, Rauchen und Alkohol.
Teilweise erschlafft das Gewebe am Oberlid so stark, dass es sich über das Auge legt und somit zu Sichtfeldeinschränkungen führt. Primär wecken rein ästhetische Gründe den Wunsch nach einer Lidstraffung. Sollten gesundheitliche oder funktionelle Beschwerden wie die zuvor erwähnte Einschränkung des Sichtfeldes vorliegen, besteht auch eine medizinische Indikation, die eine Lidkorrektur empfehlenswert macht.
Ziel einer Ober-/Unterlidstraffung
Mit der Lidplastik wird die überschüssige Haut an Ober- und Unterlidern operativ entfernt. Das Ausmaß der Korrektur hängt stark von dem individuellen Zustand Ihrer Lider ab. Indem die Haut an den Lidern exakt vermessen und der Überschuss entfernt wird, kann ein gleichmäßiges, symmetrisches Ergebnis erzielt werden. Ziel der Behandlung ist eine harmonische Verjüngung der Augenpartie sowie eine Korrektur eventueller funktioneller Einschränkungen durch die erschlafften Lider.
Die aus Fettgewebe bestehenden sogenannten Tränensäcke werden bei der Unterlidplastik schonend gestrafft.
Welche Ergebnisse können erzielt werden?
Nach der Operation wirken die Unterlider im Ruhezustand frischer. Beim Lächeln sollten für ein natürliches Ergebnis aber Lachfalten entstehen. Die Narben verheilen in der Regel als feine, dünne Linien, die schnell unauffällig werden. Der hängende Hautüberschuss der Oberlider ist nach dem Eingriff korrigiert, der Blick ist offener und häufig werden die Augen als strahlender wahrgenommen.
Wie bereite ich mich auf die Operation vor?
Vor der Operation benötigen Sie eine augenärztliche Untersuchung, um eine eventuelle Beeinträchtigung Ihres Gesichtsfeldes oder Ihrer Tränensekretion festzustellen. Des Weiteren sollte auch Ihr Augenhintergrund vor einer Lidplastik untersucht werden. Den Befund legen Sie bitte zum Operationstermin vor.
Für die Dauer von 14 Tagen vor der Operation sollten Sie keine Schmerzmittel einnehmen, die die Blutgerinnung beeinträchtigen können. Hierzu zählt unter anderem Aspirin®. Auf Alkohol und auf die Einnahme von Schlafmitteln sollten Sie ebenfalls verzichten. Es ist ratsam, sich bereits vor dem Eingriff einen kleinen Vorrat an Kompressen sowie weiche Kühlelemente zu organisieren, damit der sensible Augenbereich sogleich nach der Lidkorrektur bei Bedarf gekühlt werden kann. Auch eine dunkle Sonnenbrille ist in den ersten Tagen empfehlenswert, da die Augen zunächst lichtempfindlich sein können.
Wie verläuft die Operation?
Vorab werden der Haut- und der Gewebeüberschuss an den Lidern exakt vermessen und das zu entfernende Hautareal markiert. Nachdem die Wirkung der Betäubung eingesetzt hat, entfernt der Plastische Chirurg die zuvor festgelegten Anteile. Hierbei achtet er natürlich präzise darauf, nicht zu viel Gewebe zu entfernen, da es sonst zu funktionellen Einschränkungen (z. B. beim Lidschluss) kommen könnte. Abschließend werden die Behandlungsareale mit feinen Fäden verschlossen.
Die Operation dauert etwa ein bis eineinhalb Stunden. Die genaue Dauer richtet sich unter anderem danach, wie viel Gewebe entfernt werden soll und ob eine alleinige Ober- beziehungsweise Unterlidstraffung oder eine Kombination aus beiden Eingriffen erfolgt.
Anästhesieform und Klinikaufenthalt bei einer Lidplastik
Der Narkosearzt kann Ihnen durch beruhigende Medikamente die Nervosität und Aufregung nehmen. Der operative Eingriff ist im Halbschlaf mit lokaler Betäubung oder in einer kurzen Vollnarkose möglich. Die Durchführung der bei Ihnen empfohlenen Narkose besprechen Sie im Vorfeld mit dem Anästhesisten. Der Eingriff kann bei entsprechenden Voraussetzungen ambulant oder im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes (eine Nacht) durchgeführt.
Was passiert nach der Operation?
Direkt nach der Operation wird es zu mehr oder weniger starken Schwellungen Ihrer Augen kommen, die nach ein bis zwei Tagen langsam wieder abklingen. Außerdem müssen Sie nach der Lidplastik mit Blutergüssen rund um die Augen rechnen. Der Bluterguss setzt sich in den Unterlidern ab und verschwindet innerhalb von ein bis zwei Wochen.
Die Narben sind zu Beginn gerötet, verblassen jedoch im Laufe des Heilungsprozesses. Vereinzelt können die Narben noch einige Wochen gerötet sein, bevor sie mehr und mehr nachlassen. Ihre Lidspalte kann vorrübergehend nach Unterlidplastiken etwas kleiner erscheinen, was vor allem von den Schwellungen herrührt. Nach einigen Wochen bildet sich dies jedoch vollständig zurück.
Welche Nachbehandlung ist bei der Lidplastik erforderlich?
Stellen Sie sich darauf ein, ein bis zwei Tage lang Ihre Augen mit feuchten Kompressen und weichen Kühlelementen in regelmäßigen Abständen zu kühlen. So klingen die Schwellungen schneller ab. Etwaige Blutreste entlang der Naht werden bei der Kontrolle bei Ihrem Operateur entfernt. Die Intrakutanfäden werden am fünften bis zwölften Tag nach der Operation bei Ihrem Operateur gezogen.
Unmittelbar nach dem Eingriff empfehlen wir, draußen eine dunkle Sonnenbrille zu tragen, um den sensiblen Behandlungsbereich vor UV-Strahlung zu schützen. Zudem lassen sich die frischen Spuren der Behandlung auf diese Weise kaschieren. Belasten Sie die behandelten Areale für eine Woche nicht mit Salben oder Cremes. Auch auf Make-up sollten Sie vorerst verzichten, bis die Fäden entfernt wurden, damit keine Partikel in die frische Narbe gelangen und zu Reizungen führen können.
Welche Komplikationen können bei einer Lidplastik entstehen?
In der Regel treten nach einer Ober- beziehungsweise Unterlidstraffung eher leichte Beschwerden auf. Hierzu zählen Schwellungen, Rötungen, kleine Hämatome sowie vorübergehende Gefühlseinschränkungen im Behandlungsbereich. Auch leichte Schmerzen sind möglich. Gern berät Sie Ihr behandelnder Ästhetisch-Plastischer Chirurg, welche handelsüblichen Schmerzmittel Sie einnehmen können, um eventuelle Schmerzen zu lindern. Das Abschwellen kann durch regelmäßiges, vorsichtiges Kühlen und aufrechte Haltung unterstützt werden. Eine leichte Trockenheit der Augen nach der Operation ist normal. Sollten Ihre Augen aber stärker gereizt oder gerötet sein, konsultieren Sie am besten Ihren Chirurgen oder Augenarzt.
Nachblutungen sind äußerst selten, können jedoch ein bis zwei Tage nach der Operation auftreten. In diesem Fall ist ein schnelles Eingreifen durch den Operateur oder dessen Vertreter erforderlich, um gesundheitliche Langzeitfolgen zu vermeiden. Ebenfalls selten kommt es zu Infektionen oder Wundheilungsstörungen.
Nach der Unterlidstraffung kann es je nach Ausdehnung des Blutergusses und der individuellen Narbenbildung zu einem vorübergehenden leichten Abstehen des Unterlids und zu einem vermehrten Tränenträufeln kommen. Dieses Risiko besteht vor allem bei älteren Patienten und bei Zweiteingriffen. Bilden sich diese Erscheinungen nicht innerhalb von sechs Wochen selbstständig wieder zurück, kann ein weiterer kleiner Eingriff erforderlich werden.
Bei Patienten mit einer Veranlagung zu überschießender Narbenbildung sind die Schnittlinien eventuell für mehrere Wochen etwas derb und gerötet. In diesem Fall beraten wir Sie über die geeignete Nachbehandlung.
Kosten Lidstraffung: Wie viel kostet eine Augenlidkorrektur?
Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Augenlidstraffung: ca. 1.500,- bis 3.500,- Euro.
Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.
Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.
Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.
Wie finde ich den geeigneten Arzt?
Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Lidkorrektur sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.
Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.
Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.
Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.
Bilder: © istock