Chemisches Peeling

Um unliebsame Veränderungen auf der Haut zu behandeln und zu reduzieren, ist nicht in jedem Fall ein operativer Eingriff notwendig. Bei Falten sowie Pigment- und Altersflecken kann auch ein sogenanntes chemisches Peeling erfolgen, das dem Erscheinungsbild wieder mehr Frische und ein jüngeres Aussehen verleiht. Zum Einsatz kommen beim chemischen Peeling spezielle chemische Substanzen, die verhornte Hautschichten der Oberhaut (Epidermis) kontrolliert entfernen. Je nach Konzentration des Peelings können auch darunterliegende Schichten und Strukturen beeinflusst werden, sodass es ebenfalls möglich ist, selbst tiefe Falten effektiv zu behandeln. Beim chemischen Peeling handelt es sich um eine professionelle ästhetische Behandlung, die in einer Praxis oder Klinik von erfahrenem Fachpersonal durchgeführt wird.

 

Das chemische Peeling auf einen Blick

Behandlungsart:

  • minimalinvasiv; ambulant oder stationär (abhängig von Peelingtiefe)

Vor der Behandlung:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

Dauer der Behandlung:

  • 20 bis 60 Minuten

Narkose:

  • bei leichten bis mittleren Peelings meist keine Betäubung
  • auf Wunsch örtliche Betäubung oder Dämmerschlaf
  • bei tiefen Peelings Dämmerschlafsedierung oder Vollnarkose

Nach der Behandlung:

  • Nachsorge richtet sich nach Peelingtiefe
  • oberflächliche Peelings erfolgen ambulant, tiefere eventuell mit kurzem stationärem Aufenthalt
  • Sonnenschutz beachten
  • körperliche Schonung bis zu 3 Wochen

Kosten:

  • oberflächliche Peelings/Fruchtsäurepeelings ca. 60,- bis 150,- Euro
  • mitteltiefe Peelings/TCA-Peelings ca. 500,- bis 1.000,- Euro
  • tiefe Peelings/Phenol-Peelings ca. 1000,- bis 2.500,- Euro
 

Ein chemisches Peeling – für mich?

Insbesondere Falten und erschlaffte Hautpartien werden von vielen Frauen und Männern als ästhetisch störend empfunden. Ein chemisches Peeling kann dabei helfen, diesen Veränderungen effektiv entgegenzuwirken. Durch die Abtragung abgestorbener Hautzellen werden die hauteigene Zellerneuerung und die Kollagenproduktion angekurbelt. Die neu gebildeten Hautzellen sind frischer und führen zu einem jüngeren, strahlenden Aussehen. Auch die allgemeine Hautstruktur kann durch ein chemisches Peeling verbessert werden. Zudem beeinflusst die vermehrte Kollagenproduktion positiv die Straffheit der behandelten Partien.

 

Unterschied: chemisches Peeling und Peeling für zu Hause

Im Vergleich zu Peeling-Produkten für zu Hause sind chemische Peelings in ihrer Anwendung und Wirkung meist stärker. Daher sollten sie auch nur von erfahrenen Fachärzten durchgeführt werden. Die Substanzen bewirken ein kontrolliertes Abschälen der oberen Hautschicht, sodass darunterliegende frische Hautzellen zum Vorschein kommen. Je nach Stärke des verwendeten Peelings dringen die Wirkstoffe auch in tiefere Gewebeschichten ein.

 

Chemisches Peeling und mechanisches Peeling

Neben chemischen Peelings gibt es auch die Möglichkeit, die obere Hautschicht mithilfe von mechanischen Einflüssen kontrolliert abzutragen. Bei herkömmlichen Peelings können das beispielsweise körnige Bestandteile in den aufzutragenden Substanzen sein, die die Hautschuppen vorsichtig ablösen. Sie erzielen lediglich eine oberflächliche Behandlung der Haut und zählen somit zu den schonenden Methoden.

Eine andere Behandlung, die ein mechanisches Abtragen der Oberhaut erwirkt, ist die Dermabrasion, die ebenfalls ausschließlich von erfahrenen Fachärzten durchgeführt werden sollte.

 

Verschiedene Arten beim chemischen Peeling

Chemische Peelings können mit verschiedenen säurehaltigen Substanzen stattfinden. Je stärker die Konzentration des Peelings ist, desto tiefer dringt es in die Haut und das darunterliegende Gewebe ein.

Zu den sanften Peeling-Behandlungen zählt das sogenannte Fruchtsäurepeeling (Peeling mit Glycolsäure). Es ist ein mildes Peeling, das zur Behandlung verschiedener Hautunebenheiten eingesetzt werden kann. Neben kleinen Fältchen und ungleichmäßigen Pigmentierungen können mit dem Glycolsäurepeeling auch leichte Akne sowie flache Aknenarben reduziert werden. Überdies wird das Fruchtsäurepeeling bei grobporiger Haut angewendet.

Das Peeling mit Trichloressigsäure (TCA-Peeling) gehört zu den leichten bis mitteltiefen Peelings. Hierbei gibt es verschiedene Säurekonzentrationen. Mithilfe des TCA-Peelings können leichte bis moderate Falten, Hautunreinheiten, Pigmentstörungen, Warzen und Narben behandelt werden.

Als stärkste Methode gilt das Peeling mit Phenol. Bei diesem Peeling-Verfahren wird die oberste Hautschicht bis zur Kollagenschicht kontrolliert abgetragen. Dadurch wird die Dermis gereizt und stimuliert, sodass die körpereigenen Heilungsprozesse angeregt werden.

 

Beratungsgespräch zum chemischen Peeling

Das chemische Peeling wird an die jeweiligen Störfaktoren sowie an den individuellen Hauttyp angepasst. Dafür ist ein persönliches Arzt-Patienten-Gespräch im Vorfeld der Behandlung unerlässlich. Im Rahmen dieser Beratung schildert der Patient, woran er sich stört und welche Veränderung er sich wünscht. Anhand dessen legt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie den geeigneten Behandlungsablauf fest und klärt den Patienten eingehend zum Verfahren auf. Hierbei spricht er natürlich auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie eventuelle medizinische Grenzen der Behandlung an.

 

Worauf ist vor der Peeling-Behandlung zu achten?

Vor einem chemischen Peeling wird die Haut in der Regel auf die Behandlung vorbereitet. Dazu verschreibt der Arzt eine spezielle Creme, die der Patient täglich zu Hause anwendet. Sie sorgt unter anderem dafür, dass die Wirkstoffe beim chemischen Peeling leichter in die Hautschichten eindringen können. Zudem kann sich die Haut durch den leichten Säureanteil der Creme etwas daran gewöhnen, um die Hautreizung bei der eigentlichen Behandlung etwas abzuschwächen.

 

Mögliche Anwendungsareale beim Peeling

Primär findet das chemische Peeling im Bereich des Gesichts Anwendung. Zudem kann es am Hals, im Dekolleté sowie an den Handrücken vorgenommen werden, um eine sichtbare Hautverjüngung hervorzurufen. Auch an den Armen, Füßen und anderen Hautarealen ist die Behandlung möglich. Diese Behandlungsbereiche sind jedoch vergleichsweise selten.

 

Ablauf: Wie funktioniert ein chemisches Peeling?

Nach der persönlichen Beratung und der Vorbereitung der Hautareale findet das chemische Peeling in der Praxis beziehungsweise in der Klinik statt. Unmittelbar vor der Anwendung werden die entsprechenden Areale gereinigt und entfettet. Insbesondere bei mitteltiefen und tiefen Peelings erfolgt vorab eine örtliche Betäubung beziehungsweise eine Dämmerschlafnarkose. Bei tiefen Peelings ist auch eine Behandlung in Vollnarkose möglich.

Der Arzt trägt die entsprechenden Substanzen gleichmäßig auf die Haut auf. Nach der jeweiligen Einwirkzeit des Peelings wird die Haut neutralisiert. Das bedeutet, dass die aufgetragenen Substanzen wieder entfernt werden und der Säureanteil durch entsprechende Pflegeprodukte ausgeglichen wird. Bei einigen Peelings wird die Anwendung zwei- bis dreimal wiederholt, ehe die Behandlung abgeschlossen ist. Für gewöhnlich dauert ein chemisches Peeling 20 bis 30 Minuten. Bei tieferen Peelings kann die Behandlungsdauer auch länger ausfallen.

Die kontrollierte Hautreizung führt in der Lederhaut dazu, dass vermehrt Grundsubstanz und Elastin gebildet werden. Zudem wird Wasser gebunden, was einen Anstieg der Hautfeuchtigkeit erzielt. Die fortschreitende Neustrukturierung der Haut sorgt dafür, dass das Erscheinungsbild sichtbar jugendlicher und frischer wird.

 

Erholung und Nachsorge beim chemischen Peeling

Die Nachsorge ist für den Erfolg einer Peeling-Behandlung mitentscheidend. Die Patienten erhalten die entsprechenden Pflegeprodukte mit nach Hause und sollte sie gemäß der Anwendungshinweise des Facharztes für Plastische und Ästhetische Chirurgie auftragen. Bei oberflächlichen Peelings ist mit keinen längeren Ausfallzeiten zu rechnen. Bei mittleren bis tiefen Peelings sollten die Patienten eine Schonung von ein bis drei Wochen einplanen.

Nach etwa ein bis zwei Tagen setzt eine Hautschälung ein. Auf den Behandlungsarealen bildet sich vor allem nach tiefen Peelings eine schützende Kruste, die nach einiger Zeit selbstständig abfällt. Die Patienten sollten keinesfalls versuchen, diese Kruste zu entfernen, da dies den Heilungsprozess negativ beeinflussen kann.

Innerhalb von zwei bis drei Wochen regeneriert sich die Haut. Auf direkten Kontakt mit UV-Strahlung sollte jedoch bestenfalls für einige Monate verzichtet werden, um eine Pigmentverschiebung zu vermeiden. Die frischen Hautzellen sind recht empfindlich und können durch die Sonne gereizt werden. Etwa eine Woche nach dem chemischen Peeling sind die Patienten für gewöhnlich wieder gesellschaftsfähig. Reströtungen können meist mit Make-up abgedeckt werden.

 

Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es bei der Peeling-Behandlung?

Zu den normalen und unbedenklichen Reaktionen nach einem chemischen Peeling zählen vorübergehende Hautrötungen und leichte Schwellungen. In einigen Fällen färbt sich das behandelte Hautareal kurzzeitig dunkel. Diese Hyperpigmentierung kann auch ohne direkte Sonneneinstrahlung auftreten, jedoch zählt sie zu den seltenen Beschwerden. Durch das regelmäßige Auftragen spezieller Bleichcreme kann eine eventuelle Hyperpigmentierung zudem in der Regel gut behandelt werden. Durch eine entsprechende Vorbereitung und Nachsorge können die meisten Risiken der Behandlung minimal gehalten werden. So kommt es auch nur in sehr seltenen Einzelfällen zu Entzündungen, Infektionen oder Wundheilungsstörungen.

 

Kosten chemisches Peeling: Was kostet die Behandlung?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einem chemischen Peeling:

oberflächliches Peeling/Fruchtsäurepeeling ca. 60,- bis 150,- Euro
mitteltiefes Peeling/TCA-Peeling ca. 500,- bis 1.000,- Euro
tiefes Peeling/Phenol-Peeling ca. 1000,- bis 2.500,- Euro.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis eines chemischen Peelings sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Plastischen Chirurgen für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Chirurg Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

Bilder: © istock