Brustvergrößerung

Bei einer Brustvergrößerung – auch als Mammaaugmentation bezeichnet – wird die Brust mithilfe von Implantaten oder Eigengewebe vergrößert. Unter Frauen ist diese Operation einer der beliebtesten ästhetischen Eingriffe. Laut ISAPS (International Society of Aesthetic Plastic Surgery) lassen sich jährlich rund 1,6 Millionen Frauen die Brust vergrößern.

 

Die Brustvergrößerung auf einen Blick

Behandlungsart:

  • bei Implantat: stationär
    – bei Eigengewebe: ambulant oder stationär

    Vor der Operation:

    • Beratungsgespräch
    • ggf. zweite Meinung
    • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

    Dauer der Operation:

    • bei Implantat: etwa 2 Stunden
    • bei Eigengewebe: etwa 1 bis 2 Stunden

    Narkose:

    • Vollnarkose oder Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf

    Nach der Operation:

    • kurzer Klinikaufenthalt
    • 6 Wochen körperliche Schonung
    • Stütz-BH
    • Nikotinverzicht
    • Wundpflege

    Endergebnis:

    • bei Implantat: nach etwa 4 bis 6 Monaten sichtbar
    • bei Eigengewebe: nach etwa 6 Monaten sichtbar

    Kosten:

    • ca. 4.600,- bis 9.500,- Euro (Unterschied Implantat/Eigenfett)
 

Gründe für eine Brustvergrößerung

Viele Frauen erfüllen sich heute den Wunsch nach größeren, volleren Brüsten. Verschiedene Auslöser können dazu führen, dass sich Patientinnen für eine Brustvergrößerung entscheiden. Der Großteil der Frauen wünscht sich eine Verbesserung der Körperform, weil sie aus ganz persönlichen Anliegen meinen, ihre Brust sei zu klein. Aber auch der Verlust an Brustvolumen nach einer Schwangerschaft oder eine Brustasymmetrie sind Gründe für eine Brustvergrößerung. Die Entscheidung für eine Operation erfolgt fast immer aus ästhetischen Überlegungen. Dabei spielt das Alter keine Rolle. Sowohl junge Patientinnen als auch Frauen im fortgeschritteneren Alter lassen sich ihre Brust vergrößern.

 

Welche Möglichkeiten der Brustvergrößerung gibt es?

Generell wird unterschieden, ob die Brustvergrößerung mithilfe von Implantaten – also Fremdmaterial – oder mit Eigengewebe durchgeführt wird. Das Ziel der Behandlung ist in jedem Fall eine vergrößerte, aber dennoch natürlich und harmonisch zum Gesamtbild passende Brust. Ausgehend von Ihren persönlichen Vorstellungen und Ihren körperlichen Gegebenheiten werden Sie gemeinsam mit Ihrem behandelnden Plastischen Chirurgen die geeignete Methode auswählen.

Brustvergrößerung durch Implantate
Die Vergrößerung mit Implantaten ist die am häufigsten durchgeführte Variante der Brustvergrößerung. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass das Volumen der Vergrößerung vorher planbar und langfristig stabil ist. Implantate eignen sich insbesondere dann, wenn die Brüste sehr deutlich vergrößert werden sollen.

Es existiert eine Vielfalt an Implantaten bezüglich Größe, Form und Projektion, deren Auswahl für jede Patientin individuell auf Grundlage ihres Körperbaus und der angestrebten Formung getroffen wird. Die Implantate bestehen aus einer Hülle aus Silikonkautschuk und einer Füllung aus Silikongel oder seltener einer Kochsalzlösung.

Bei der Brustvergrößerung mit Implantaten gibt es verschiedene Schnitttechniken. Der Zugang kann im Bereich der Unterbrustfalte, der Brustwarze oder der Achselregion erfolgen. Anschließend bildet der Chirurg eine Höhle, die das Implantat aufnimmt. Neben der Art des Implantats kann auch die Lage entscheidend für die spätere Brustform sein. Das Implantat kann entweder hinter dem großen Brustmuskel oder zwischen diesem und der Brustdrüse eingebracht werden. Welche Technik im individuellen Fall sinnvoll ist und zum gewünschten Ergebnis führt, wird im Rahmen der Konsultation mit dem Plastischen Chirurgen besprochen.

Brustvergrößerung durch Eigenfett
Die Brustvergrößerung mit sogenanntem Eigenfett – also körpereigenem Gewebe – hat in den vergangenen Jahren eine deutliche Entwicklung genommen und sich in bestimmten Fällen zur Alternative zur Implantataugmentation entwickelt. Ebenso ist die Behandlung von implantatbedingten Komplikationen senkbar.

Diese Operation ist technisch aufwendiger, weil ein zusätzlicher Eingriff in Form einer Fettabsaugung notwendig ist. Diese Variante eignet sich ggf. für Frauen, die eher eine moderate Brustvergrößerung anstreben. Auch für Patientinnen, die kein Fremdmaterial wünschen, ist die Eigenfetttransplantation eine Alternative.

Voraussetzung ist in jedem Fall, dass die Patientinnen über entsprechend große Fettdepots etwa an Bauch, Po oder Hüfte verfügen. Die Operation läuft in zwei Schritten ab: Zunächst wird körpereigenes Fett aus diesen Regionen entnommen (Liposuktion). Das abgesaugte Fett wird sodann aufbereitet, gereinigt und konzentriert. Danach wird es unter die Brust und die Brusthaut injiziert.

Das Ergebnis ist allerdings erst nach einigen Monaten abschließend kalkulierbar, da immer ein gewisser Anteil des übertragenen Fettgewebes resorbiert wird. Deswegen kann, sofern auf diese Weise eine bestimmte Formung erreicht werden soll, ein zweiter Eingriff erforderlich werden. Gegenwärtig gibt es noch viel Forschungstätigkeit, unter welchen Bedingungen diese Methode sicher anzuwenden ist.

 

Vor der Brustvergrößerung

Operative Eingriffe wie Brustvergrößerungen werden von der ersten Beratung an genau geplant. Zunächst findet ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie statt. Dabei werden die Gründe für eine Brustvergrößerung, die persönlichen Vorstellungen sowie körperliche Voraussetzungen evaluiert und besprochen. Auch alternative Behandlungsmöglichkeiten werden thematisiert. Für jede Patientin wird so individuell die passende Operationsmethode ermittelt. Des Weiteren werden mögliche Risiken und Komplikationen, die bei dem Eingriff auftreten können, erörtert.

Die Patientin und ihr behandelnder Plastischer Chirurg entscheiden sich dann gemeinsam für eine Vorgehensweise. Manchmal ist es sinnvoll, eine Mammographie und eine Ultraschalluntersuchung durchzuführen, um Gewebeveränderungen vor dem Eingriff feststellen zu können.

Im Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt ist es wichtig, dass Sie sich wohl fühlen und Vertrauen entwickeln. Sollten Sie Bedenken haben, sprechen Sie diese an. Ein guter Ästhetisch-Plastischer Chirurg nimmt sich die Zeit, um Ihre Fragen zu beantworten. Wenn Sie sich nicht gut aufgehoben fühlen, holen Sie eine zweite Meinung ein und wechseln Sie unter Umständen den Facharzt.

 

Potenzielle Komplikationen und Risiken

Generell können – wie bei jeder operativen Behandlung – auch bei einer Brustvergrößerung Komplikationen auftreten. Bei Eingriffen, die von einem qualifizierten Ästhetisch-Plastischen Chirurgen durchgeführt werden, sind diese in der Regel kalkulierbar. Der Verlauf und das Ergebnis sind jedoch natürlich nie vollständig vorauszusehen.

Komplikationen wie Infektionen oder Blutungen treten sehr selten auf, führen jedoch häufig zu breiteren Narben. Das Risiko kann gesenkt werden, indem Sie sich an die Anleitung Ihres Arztes vor und nach der OP halten. Raucher haben ein höheres Risiko einer schlechten Wundheilung und breiterer Narben.

Um das Komplikationsrisiko gering zu halten, sollten Sie bekannte Allergien (z. B. gegen Medikamente oder Pflegemittel) oder Vorerkrankungen im Vorgespräch thematisieren. Auch über eine Neigung zu auffälligen blauen Flecken oder anhaltenden Blutungen nach Bagatellverletzungen sollte der Arzt informiert werden, um eine Gerinnungsstörung ausschließen zu können. Für die Dauer von 14 Tagen vor der Operation sollten Sie auf Schmerzmittel wie z. B. Aspirin® verzichten, da diese die Blutgerinnung verzögern. Auch Alkohol und Schlafmittel sollten Sie weitgehend meiden.

Außerdem sollten Sie Ihren Chirurgen wissen lassen, ob Sie eine starke Gewichtsreduktion oder eine Schwangerschaft planen. Beides kann dazu führen, dass sich die Brustform stark verändert, wodurch das Ergebnis der Operation beeinträchtigt wird.

Bei der Brustvergrößerung mit Implantaten
Ein spezielles Risiko bei der Brustvergrößerung mit Implantat ist die Kapselfibrose. Auch im natürlichen Heilungsprozess bildet sich um das Implantat eine Kapsel. Bei einer überschießenden Kapselbildung spricht man von einer sog. Kapselfibrose, die zu Beschwerden und Formveränderungen auch auf lange Sicht führen kann. Normalerweise schützt die Kapsel vor einem Austritt des Füllmaterials.

Die eingesetzten Silikongelimplantate unterliegen einer gewissen Materialermüdung, was unter Umständen Defekte der Hülle zur Folge haben kann. Nach Monaten oder Jahren können sog. Silikonome entstehen. Die Verwendung moderner Implantate reduziert dieses Risiko jedoch auf ein Minimum. Sie sind mit einem Kohäsivgel gefüllt, das zwar weich ist, jedoch auch so stark vernetzt, dass es sich nicht einfach diffus verteilt.

Bei Implantaten mit Kochsalzlösung kann es vorkommen, dass Füllmaterial (99,15 % Wasser) bei nicht mehr intakten Hüllen in das umgebende Gewebe gelangt. Das ist harmlos, da dies innerhalb weniger Stunden vom Körper resorbiert wird. Um eine Kapselfibrose, einen Defekt der Implantathülle oder andere auch sehr seltene Komplikationen erkennen und ggf. gut behandeln zu können, werden jährliche Kontrolluntersuchungen empfohlen.

In ausgesprochen seltenen Fällen wurde die Entwicklung einer speziellen Tumorerkrankung (ALCL) beobachtet, deren Entstehung eventuell mit speziellen Implantatoberflächen oder mit einem Bakterienbefall zusammenhängen kann. Sollten nach der Brustvergrößerung Symptome auftreten, die nicht normal sind, leitet der behandelnde Plastische Chirurg zum Ausschluss der ALCL ggf. weitere Untersuchungen ein.

Bei der Brustvergrößerung mit Eigenfett
Da bei der Operation körpereigenes Material verwendet wird, ist die Brustvergrößerung mit Eigenfettgewebe risikoarm. Allergien und Abstoßungsreaktionen treten für gewöhnlich nicht auf. Um eine krebsauslösende Wirkung der verpflanzten Zellen ausschließen zu können, wurde die Sicherheit der Methode in den letzten 20 Jahren intensiv untersucht und in bisherigen Studien belegt. Auch spätere Krebsvorsorgeuntersuchungen können ohne Einschränkungen durch die Transplantate durchgeführt werden.

 

Was passiert nach der Brustvergrößerung?

In der Regel ist für die Operation eine Narkose erforderlich, sodass ein Klinikaufenthalt von ein bis drei Tagen zu empfehlen ist. Unmittelbar nach dem Eingriff werden Sie für die nächsten beiden Tage leichte Schmerzen empfinden. Außerdem entstehen wie bei jeder Operation auch bei der Brustvergrößerung mehr oder weniger starke Schwellungen und Blutergüsse. Diese bilden sich jedoch innerhalb weniger Tage oder Wochen zurück. Bei Rötung, anhaltenden Schmerzen oder Wundnässe sollten Sie Ihren Chirurgen oder Ihren Hausarzt informieren.

Ein spezieller BH sorgt dafür, dass die Brüste nach der Vergrößerung gestützt werden und die Wundheilung begünstigt wird. Nach kurzer Zeit ist das normale Befinden größtenteils wiederhergestellt. Abhängig von der angewandten Naht- und Verbandtechnik können Sie nach ein paar Tagen wieder duschen. In der Regel sind die Patientinnen nach etwa zwei bis vier Wochen wieder arbeitsfähig.

Während der ersten Wochen sollten Sie Ihre Arme mit Bedacht bewegen. Schlafen Sie nicht auf dem Bauch. Verzichten Sie in den ersten Wochen auf Nikotin, um den Heilungsprozess nicht negativ zu beeinflussen. Außerdem sollten Sie und Ihr Partner zunächst sanft mit Ihren Brüsten umgehen. Gleiches gilt für Sport und Arbeiten im Haus und Garten.

Über weitere Maßnahmen zur Nachbehandlung sowie über Kontrolluntersuchungen und entsprechende Termine werden Sie bei der Entlassung aus der Klinik informiert.

 

Kosten Brustvergrößerung: Wie viel kostet eine Brust-OP?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Brustvergrößerung: ca. 4.600,- bis 9.500,- Euro (Unterschied Implantat/Eigenfett).

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Brustvergrößerung sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

Bilder: © istock