Männliche Intimchirurgie

Die ästhetische Intimchirurgie bei Männern beinhaltet zumeist die Penisverlängerung oder die Penisverdickung. Häufig wird auch beides kombiniert. Umgangssprachlich wird oftmals von einer Penisvergrößerung gesprochen. Seltener wird eine Verkrümmung des Penis korrigiert.

 

Die Penisvergrößerung auf einen Blick

Behandlungsart:

  • operativ; ambulant oder stationär

Vor der Operation:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

Dauer der Operation:

  • ca. 1,5 bis 3 Stunden

Narkose:

  • Vollnarkose oder Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf

Nach der Operation:

  • eventuell kurzer Klinikaufenthalt
  • 4 bis 6 Wochen spezielle Kompressionskleidung
  • ca. 4 Wochen körperliche Schonung
  • etwa 6 Wochen kein Geschlechtsverkehr
  • Nikotinverzicht

Endergebnis:

  • nach etwa 3 Monaten

Kosten:

  • ca. 1.500,- bis 7.000,- Euro
 

Gründe für intimchirurgische Eingriffe bei Männern

Anlagebedingt oder nach einer größeren Gewichtszunahme kommt es bei manchen Männern zu einer Verkürzung des Penis mit teilweisem Verschwinden in der Fettschürze vor dem Schambein. Physische Attribute wie ein großer Körperbau oder eine ausgeprägte Muskulatur, die von Männlichkeit zeugen, haben einen großen Einfluss auf das individuelle Selbstwertgefühl von Männern. Unzufriedenheit mit bestimmten Körperteilen, insbesondere mit dem eigenen Geschlechtsorgan, kann daher für einige psychisch sehr belastend sein, besonders wenn sich Probleme im Sexualleben ergeben. Wird der Leidensdruck sehr groß, entscheiden sich viele Männer für einen Eingriff.

 

Was muss ich vor der Operation beachten?

Zunächst gibt es einen Termin mit einem ausführlichen Beratungsgespräch mit einem Ästhetisch-Plastischen Chirurgen sowie einer ersten Untersuchung. Dabei werden die individuellen Gründe für den Wunsch nach einer Penisvergrößerung, mögliche Therapiemethoden sowie Fragen und Bedenken des Patienten besprochen.

Außerdem wird der körperliche Allgemeinzustand des Patienten sowie der Penis genau untersucht. Auch Risiken und mögliche Komplikationen des Eingriffs sind Thema des Termins. Daher sollten Sie Ihren behandelnden Arzt in jedem Fall über Vorerkrankungen, Allergien sowie Medikamente, die Sie einnehmen, informieren. Zudem ist es vor einer Operation generell zu empfehlen, einige Tage vorher auf Rauchen und die Einnahme blutverdünnender Medikamente wie Aspirin® zu verzichten.

 

Was wird bei der Operation gemacht und wie verläuft sie?

Abhängig von den physischen Voraussetzungen können die verschiedenen Eingriffe entweder einzeln durchgeführt oder auch kombiniert werden. Häufig ist die Kombination zu empfehlen, da so das Verhältnis zwischen Länge und Durchmesser des Penis ästhetisch gestaltet wird.

Bei der Verlängerung des Penis bzw. genauer gesagt des Penisschafts macht der Chirurg zunächst an der oberen Penisbasis einen etwa drei Zentimeter langen geraden Schnitt. Da oft ein Fettpolster am Schambein für die Verkürzung des Penis verantwortlich ist, wird dieses Polster durch eine Absaugung entfernt, wodurch der Penis an Länge gewinnt. Durch den Schnitt werden zudem die Penishaltebänder (Ligamente) freigelegt. Das zentrale Halteband am Schambein wird dann durchtrennt, sodass ebenfalls mehr Länge entsteht, da nun mehr vom Schwellkörper außerhalb des Körpers zu sehen ist. Auf diese Weise können mehrere Zentimeter gewonnen werden.

Neben der Penisverlängerung besteht auch die Möglichkeit, den Schaft zu verdicken bzw. zu verbreitern. Dies geschieht mithilfe von Eigenfett, das aus dem Oberschenkel oder dem Unterbauch entnommen wird. Das gewonnene Fett wird dann unter die Haut injiziert. In den folgenden sechs bis acht Wochen wächst es fest und wird mit Blutgefäßen versorgt. Allerdings nimmt in dieser Zeit die Menge des eingespritzten Fetts um etwa die Hälfte ab, da der Körper einen Teil auf natürliche Weise abbaut.

Das Endergebnis ist also erst einige Zeit nach der Operation zu beurteilen. Der Vorteil von Eigenfett liegt darin, dass es ein körpereigenes Material ist und es daher nicht zu allergischen oder Abstoßungsreaktionen kommt.

Je nachdem, ob die verschiedenen Eingriffe kombiniert werden und wie viele Teilschritte entsprechend erforderlich sind, dauert die Operation ca. anderthalb bis drei Stunden.

 

Narkose und Klinikaufenthalt

Die Penisverlängerung wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt, wobei mit einem Klinikaufenthalt von einem Tag zu rechnen ist. Die Penisverdickung kann dagegen zumeist ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. Fühlt sich der Patient nach dem Eingriff wohl, kann er in Begleitung die Klinik verlassen. Werden die Eingriffe kombiniert, wird je nach Umfang der Operation ein Dämmerschlaf oder eine Vollnarkose durchgeführt. Der folgende Klinikaufenthalt liegt bei etwa ein bis zwei Tagen.

 

Welche Komplikationen können auftreten?

Neben den allgemeinen OP-Risiken wie allergischen Reaktionen und dem Risiko, das eine Narkose mit sich bringt, können Schwellungen auftreten. Schwellungen nach Operationen sind ganz normal und bilden sich in der Regel innerhalb von wenigen Tagen wieder zurück. Sollten die Schwellungen jedoch sehr stark sein oder auch nach längerer Zeit bestehen bleiben, wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt.

Weiterhin können Erektions- und Sensibilitätsstörungen auftreten, dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Nach der Fettabsaugung, die zur Verdickungs-Operation gehört, können an den entsprechenden Bereichen Hämatome auftreten. Nach den Fettinjektionen in den Penis kann es in seltenen Fällen zu Nachblutungen kommen. Diese werden unmittelbar nach dem Eingriff versorgt.

In Ausnahmefällen können zudem Infektionen vorkommen, die dann mit Antibiotika behandelt werden. Insgesamt sind die Komplikationen aufgrund des medizinisch-technischen Fortschritts sowie der Fähigkeiten der Fachärzte wie den Mitgliedern der VDÄPC doch sehr gering.

 

Was ist nach der Operation zu beachten?

Nach der Penis-Operation bringt der Chirurg einen lockeren Verband im Bereich des Penisschafts an, der vor der Entlassung aus der Klinik wieder abgenommen wird. Danach muss, um ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen, für vier bis sechs Wochen eine spezielle Kompressionswäsche getragen werden. In der Regel bleibt nur eine kleine Narbe übrig. Nach etwa einer Woche kann der Patient wieder in seinen Beruf einsteigen.

Wichtig ist, körperliche Belastungen wie Sport etwa vier Wochen lang zu vermeiden und für sechs Wochen auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. Um das Anwachsen des injizierten Fetts zu unterstützen, sollte nach einer Penisverdickung zudem für einige Zeit nicht geraucht werden.

Über diese und weitere Aspekte der Nachsorge wird Sie Ihr behandelnder Arzt ausführlich informieren.

 

Kosten Penisvergrößerung: Wie viel kostet ein intimchirurgischer Eingriff beim Mann?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Penisvergrößerung beziehungsweise Penisverdickung: ca. 1.500,- bis 7.000,- Euro.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Penisvergrößerung sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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