Radiofrequenztherapie

Im Bereich der Faltenbehandlung gibt es zahlreiche Methoden, die sowohl operativ als auch minimalinvasiv erfolgen können. Zu den bekannten Vertretern der Verfahren, die ohne eine OP vorgenommen werden, zählen die Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure und die Botox®-Behandlung. Eine moderne Methode zur Faltenreduktion, Hautstraffung und Hautverjüngung bietet die Radiofrequenztherapie. Auch bei der Entfernung unliebsamer Fettzellen kann die Radiofrequenzbehandlung zum Einsatz kommen. Eine gezielte Abgabe von Radiowellen in das Gewebe führt zu einer Wärmeentwicklung, die die Kollagenproduktion im Körper anregt und zu einer Straffung der Haut führt.

 

Die Radiofrequenztherapie auf einen Blick

Behandlungsart:

  • minimalinvasiv; ambulant

Vor der Behandlung:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

Dauer der Behandlung:

  • etwa 15 bis 90 Minuten

Narkose:

  • keine oder Lokalanästhesie

Nach der Behandlung:

  • körperliche Schonung am Behandlungstag
  • Kühlung
  • Sonnenschutz

Endergebnis:

  • erste Ergebnisse nach wenigen Wochen; oft sind mehrere Anwendungen notwendig

Kosten:

  • ca. 150,- bis 1.200,- Euro (pro Areal und Anwendung)

 

 

Eine Radiofrequenztherapie – für mich?

Die straffen und jugendlichen Gesichtskonturen lassen mit zunehmendem Alter immer mehr nach. Die Ursache hierfür ist, dass der Körper mit der Zeit weniger Kollagen und weniger Elastin produziert. Auch die körpereigenen Hyaluronsäure-Mengen nehmen ab. Durch diese Veränderungen verliert das Gewebe an Spannkraft und senkt sich ab. Zudem kommt es zur Bildung von Falten.

Der Hautalterungsprozess verläuft von Person zu Person unterschiedlich. Demnach können auch der Zeitpunkt, an dem die unliebsamen Spuren sichtbar werden, sowie die Intensität der Falten und der Erschlaffungen variieren. Häufig suchen Patienten gezielt nach einer besonders schonenden Methode, um Falten zu glätten und die Haut zu straffen. In diesem Zusammenhang kann sich eine Behandlung mit Radiofrequenzenergie anbieten. 

 

Was ist eine Radiofrequenztherapie und wie wirkt sie?

Bei der Radiofrequenztherapie gibt es verschiedene Geräte, die auf unterschiedliche Anwendungsareale ausgelegt sind. So kann die Abgabe der Radiowellen beispielsweise dadurch erfolgen, dass ein Handstück auf die Behandlungsareale aufgelegt wird. Ebenso ist es aber auch möglich, dass eine spezielle dünne Sonde direkt in das Gewebe eingeführt wird, und von dort aus die Radiofrequenzenergie gezielt abgibt.

Über ein spezielles Messsystem kontrolliert der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie die Temperatur und passt sie entsprechend an. Somit wird sichergestellt, dass der optimale Wirkungsbereich eingehalten wird und die Haut gleichzeitig keine Reizungen oder Schäden (z. B. Verbrennungen) davonträgt.

Die abgegebenen Radiowellen rufen im Gewebe einen Temperaturanstieg hervor. Dieser regt die Fibroblasten an, die daraufhin mehr Kollagen produzieren. Zugleich bewirkt die Wärmeentwicklung eine Schrumpfung des Bindegewebes, da sich das vorhandene Kollagen zusammenzieht. Infolgedessen kommt es zum gewünschten Straffungseffekt.

Des Weiteren kann die Radiofrequenzenergie dazu genutzt werden, unliebsame Fettzellen zu verflüssigen. Dadurch wird das anschließende Absaugen der störenden Fettdepots erleichtert. Auch das Risiko für Hämatome fällt geringer aus, da kleine Gefäße sogleich durch die Wärme verödet werden. 

 

Beratung und Vorbereitung auf die Radiofrequenztherapie

Im Beratungsgespräch untersucht der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, ob die Radiofrequenztherapie eine geeignete Lösung für Ihre beschriebenen Störfaktoren darstellt. Vor der Behandlung sollten Sie darauf achten, Ihre Haut nicht unnötig zu reizen. Das heißt, dass das Behandlungsareal bestenfalls keiner intensiven Sonnenstrahlung ausgesetzt werden sollte, um Sonnenbrände und andere Beschwerden zu vermeiden.

Zudem sollte mindestens eine Woche vor dem Eingriff die Einnahme blutverdünnender Medikamente eingestellt werden. Hierfür ist natürlich eine vorherige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erforderlich, ob auf die Medikamenteneinnahme verzichtet werden kann. 

 

Kontraindikationen (Gegenanzeigen) bei der Radiofrequenztherapie

  • Schwangerschaft, Stillzeit
  • Reizungen, Entzündungen oder Infektionen im Behandlungsbereich
  • Verletzungen oder Wunden im Behandlungsbereich
  • Bekannte Erkrankungen (z. B. Blutgerinnungsstörungen)
  • Unverträglichkeiten gegenüber den verwendeten Materialien und Substanzen
  • Zu starke Hauterschlaffungen/Gewebeüberschüsse
  • Eine unrealistische Erwartung an das Ergebnis

 

 

Mögliche Anwendungsareale

  • Faltenbehandlung und Hautstraffung im Gesicht, im Dekolleté, am Hals, an den Händen
  • Lidstraffung
  • Korrektur von „Hängebäckchen“
  • Cellulite-Behandlung
  • Körperstraffung
  • Körperformung (Fettabsaugen ohne OP)

 

 

Ablauf bei der Radiofrequenztherapie

Der genaue Ablauf der Behandlung kann je nach Behandlungszone und verwendetem Gerät leicht variieren. Bei der Faltenbehandlung wird das entsprechende Handstück des Geräts auf die zu behandelnden Areale gelegt. In kreisenden Bewegungen führt der Ästhetisch-Plastische Chirurg es dann über die Haut. Dabei gibt es Radiowellen in das Gewebe ab, die bis in die tiefen Gewebeschichten vordringen. Dort lösen sie eine Wärmeentwicklung aus, die dazu führt, dass sich die Kollagenfasern zusammenziehen, wodurch das Gewebe und die Haut gestrafft werden. Zusätzlich regen sie die Bildung neuer kollagener Fasern an, was sich wiederum positiv auf das Hautbild und die Hautstraffheit auswirkt.

Bei einigen Behandlungen wird eine spezielle kleine Sonde in das Gewebe eingeführt, sodass die Radiowellen in die entsprechende Gewebetiefe gelangen können. Je nach Behandlungsareal und der genauen Technik dauert die Radiofrequenztherapie etwa 15 bis 90 Minuten. 

 

Narkose bei der Radiofrequenztherapie

Sanfte Behandlungen mit der Radiofrequenztherapie (z. B. zur Straffung der Unterlider oder zum Glätten von Gesichtsfalten) benötigen oftmals keine zusätzliche Narkose. Während der Behandlung ist lediglich ein Temperaturanstieg spürbar. Die Wärmeentwicklung in den tiefen Gewebeschichten bleibt zumeist unbemerkt, weil sich dort keine oder nur wenige Schmerzrezeptoren befinden. Die oberen Hautschichten werden durch ein spezielles Gel geschützt. Zudem achtet der Arzt darauf, dass die obere Hautschicht geschont wird. Auf Wunsch können die Behandlungsareale durch eine Anästhesiecreme schmerzunempfindlich gemacht werden.

Wird bei der Behandlung eine dünne Sonde in das Gewebe eingeführt, betäubt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie die entsprechenden Bereiche vorab lokal. In einigen Fällen ist auch eine Behandlung im Dämmerschlaf möglich. 

 

Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Verfahren

Die Radiofrequenztherapie kann je nach Befund und gewünschtem Ergebnis auch mit anderen nichtinvasiven Anti-Aging-Methoden kombiniert werden. Hierzu zählen beispielsweise das Microneedling, die Dermabrasion, die PRP-Therapie oder Faltenunterspritzungen mit Hyaluronsäure. Bei der Körperkonturierung findet die Radiofrequenztherapie zudem mit der klassischen Fettabsaugung statt. 

 

Heilungsphase, Erholung und Nachsorge

Für gewöhnlich belastet die Radiofrequenztherapie den Körper kaum, da weder eine OP noch eine Vollnarkose notwendig sind. Daher können die Patienten unmittelbar nach der Behandlung auch schon wieder nach Hause und somit zu ihrem gewohnten Alltag zurückkehren. Eine kurze körperliche Erholungsphase ist dennoch ratsam. Es empfiehlt sich, am Behandlungstag keine weiteren wichtigen Termine anzusetzen.

Sind winzige Hautschnitte notwendig, um die Sonde in das Gewebe führen zu können, kann eine etwas längere Erholungsphase ratsam sein. Erfahrungsgemäß heilen die kleinen Schnitte zügig und selbstständig wieder ab. Je nach Behandlungszone und -umfang kann sich eine Auszeit von bis zu einer Woche anbieten.

Eine spezielle Nachsorge bedarf es bei der Radiofrequenztherapie nicht. Lediglich vor direkter Sonneneinstrahlung sollte die Haut vorerst geschützt werden. Wird die Radiofrequenztherapie zur Fettabsaugung eingesetzt, kann das Tragen eines Kompressionsmieders notwendig sein. Dies bespricht der Ästhetisch-Plastische Chirurg in der persönlichen Beratung mit Ihnen. 

 

Wann sind die Ergebnisse sichtbar?

Erste Ergebnisse des straffenden Effekts der Radiofrequenztherapie lassen sich unmittelbar nach der Behandlung feststellen. In den folgenden Wochen und Monaten baut der Körper mehr Kollagen auf, wodurch die Wirkung verstärkt wird. 

 

Muss die Behandlung wiederholt werden?

Häufig sind mehrere Behandlungssitzungen notwendig, bis das zufriedenstellende Ergebnis erreicht wird. Wie viele es im Einzelnen sind, hängt unter anderem vom Behandlungsareal, dem Ausgangszustand und dem gewünschten Ergebnis ab. Auch die individuelle Reaktion des Körpers auf die Behandlung kann unterschiedlich ausfallen. Durchschnittlich handelt es sich etwa um drei bis vier Behandlungen, zwischen denen jeweils eine mehrwöchige Pause liegt.

Die Ergebnisse der Radiofrequenztherapie sind vergleichsweise langanhaltend, aber nicht dauerhaft. Um den Effekt aufzufrischen, empfiehlt es sich, die Behandlung jährlich zu wiederholen. 

 

Welche Komplikationen und Risiken können bei der Radiofrequenztherapie auftreten?

Die Methode der Radiofrequenztherapie ist eine äußerst schonende und risikoarme. Sie ist kaum mit Nebenwirkungen verbunden. Direkt nach der Anwendung kann es zu leichten Rötungen kommen. Selten sind auch leichte Schwellungen möglich. Diese Irritationen sind in der Regel kein Grund zur Sorge und verschwinden nach kurzer Zeit von allein wieder. Regelmäßiges Kühlen kann den Heilungsvorgang zusätzlich unterstützen.

Bei unsachgemäßer Anwendung des Geräts können Verletzungen oder Verbrennungen der Haut nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie sich ausschließlich an einen erfahrenen Experten wie einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie wenden. 

 

Kosten Radiofrequenztherapie: Wie viel kostet die Behandlung?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Radiofrequenztherapie: ab ca. 150,- bis 1.200,- Euro (pro Areal und Anwendung).

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet. 

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Radiofrequenzbehandlung sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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