Fettabsaugung

Bei der Fettabsaugung – auch Liposuktion genannt – werden unerwünschte Fettdepots an den verschiedensten Stellen im Körper abgesaugt. Meistens befinden sich diese Depots am Bauch, an den Hüften, an den Beinen, aber auch in Partien des Gesichts wie dem Kinn. Zu beachten ist, dass die Liposuktion keine Methode zur Gewichtsreduktion darstellt, sondern der Modellierung und Harmonisierung der Körperlinie dient. In manchen Fällen wird zusätzlich eine Straffung der betroffenen Stellen vorgenommen, um ein besseres Ergebnis zu erreichen.

 

Die Fettabsaugung auf einen Blick

Behandlungsart:

  • operativ; ambulant oder stationär

    Vor der Operation:

    • Beratungsgespräch
    • ggf. zweite Meinung
    • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

    Dauer der Operation:

    • meist 20 Minuten bis 2 Stunden

    Narkose:

    • Lokalanästhesie (ggf. mit Dämmerschlaf) oder Vollnarkose

    Nach der Operation:

    • ambulant oder eine Übernachtung in der Klinik
    • 1–2 Wochen körperliche Schonung
    • Sport nach 3–6 Wochen
    • 8 Wochen Kompressionsmieder tragen
    • Nikotinverzicht
    • Wundpflege

    Endergebnis:

    • nach ca. 6–9 Monaten sichtbar

    Kosten:

    • ca. 1.800,- bis 5.500,- Euro pro Areal (je nach Umfang)

 

Gründe für eine Fettabsaugung

So manch hartnäckiges Fettpolster lässt sich auch mit strengen Diäten, ausreichend Bewegung und speziellen Cellulite-Behandlungen nicht wie gewünscht bekämpfen. Solche Fettdepots sitzen meistens da, wo sie besonders stören und beeinträchtigen nicht nur den ästhetischen Gesamteindruck der Körperproportionen, sondern auch das Selbstbewusstsein vieler Menschen. Häufig behandeln wir auch schlanke und sportliche Patienten, die an einzelnen Körperstellen lokale Fettansammlungen haben, die mit herkömmlichen Methoden nicht weichen wollen.

Mit der Fettabsaugung kann das Körperbild dauerhaft korrigiert werden, sodass eine ebenmäßigere Silhouette entsteht. Insbesondere bei örtlichen Fettdepots an den Hüften, am Bauch, an den Fesseln, am Oberkörper oder unter dem Kinn („Doppelkinn“) lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen. Eine Fettabsaugung erfolgt in den meisten Fällen aus ästhetischen Gründen und ist keine Frage des Alters. Lediglich bei der Lipödem-Behandlung können auch medizinische Indikationen für eine Liposuktion sprechen. 

 

Vor der Liposuktion

Zunächst findet ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem behandelnden Chirurgen statt. Darin werden die Gründe für die gewünschte Fettabsaugung, die möglichen Ergebnisse sowie die jeweiligen Methoden besprochen. Welches Verfahren im individuellen Fall am geeignetsten ist, hängt von vielen Faktoren ab, darunter beispielsweise die körperlichen Voraussetzungen der Patienten und die Körperregion.

Insbesondere muss der erfahrene Chirurg im Rahmen der Erstberatung feststellen, ob die alleinige Fettabsaugung ausreichend ist oder ob sogar eine kombinierte Operation aus Absaugung mit Straffung erforderlich ist, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Auf die Operation müssen Sie sich nicht speziell vorbereiten. Sie sollten lediglich für die Dauer von etwa 14 Tagen vor der Liposuktion keine Schmerzmittel wie z. B. Aspirin® einnehmen, da diese die Blutgerinnung verzögern. Auch auf Alkohol und Schlafmittel sollten Sie weitgehend verzichten. Teilen Sie Ihrem Arzt zudem bestehende Allergien und Vorerkrankungen mit. Auch über eine Neigung zu Blutungen und blauen Flecken sollten Sie ihn informieren.

 

Was wird bei einer Fettabsaugung genau gemacht?

Vor dem Eingriff entscheidet der Chirurg über die Modellierung der betroffenen Partien. Dazu markiert er die Fettpolster in Form von Höhenlinien auf dem Körper. Bevor die eigentliche Liposuktion beginnt, wird zur Erleichterung der Absaugung eine Flüssigkeit in das zu entfernende Gewebe eingespritzt. Dann wird an einer möglichst unauffälligen Körperstelle durch einen Minischnitt in der Haut eine Kanüle in das Fettdepot eingeführt, die über einen Schlauch mit einer Unterdruckpumpe verbunden ist.

Die Unterhautfettzellen sind traubenähnlich in dünne bindegewebige Hüllen verpackt. Diese Hüllen werden mit der Kanüle durchtrennt und das Fett wird durch den Unterdruck aus seiner Hülle herausgesaugt. Die Fettträubchen können zwischen einem halben und zwei Zentimeter groß sein.

Die Kunst des Chirurgen besteht darin, mit viel Fingerspitzengefühl durch die Haut zu ertasten, welches Fettgewebe entfernt und welches erhalten werden soll. Das Ziel der Fettabsaugung ist nicht, alle Fettzellen radikal zu entfernen, sondern eine neue, ebenmäßige Kontur zu gestalten. Das abgesaugte Fett wird aufgefangen und während der Operation gemessen. So kann der Chirurg kontrollieren, dass an beiden Seiten einheitliche Mengen entfernt werden. Die Menge variiert je nach individueller Konstitution und der anatomischen Region mitunter sehr stark.

 

Methoden der Fettabsaugung

Es gibt unterschiedliche Techniken bei der Liposuktion, so zum Beispiel die wasserstrahlassistierte Liposuktion, die Ultraschall-Liposuktion, die Vibrations-Liposuktion oder die Liposuktion mithilfe von Radiofrequenzwellen. Die verschiedenen Methoden erleichtern das Absaugen der Fettzellen. Welche im konkreten Fall empfehlenswert ist, bespricht der Ästhetisch-Plastische Chirurg im Vorfeld der Behandlung mit Ihnen.

 

Dauer und Narkose

Der Eingriff dauert je nach Areal und Ausmaß zwischen 20 Minuten und zwei Stunden. Wird die Fettabsaugung unter örtlicher Betäubung durchgeführt, kann es sein, dass die Patienten leichten Druck und Zug sowie Vibrationen während der Behandlung spüren. Die Absaugung selbst verursacht jedoch in der Regel keine Schmerzen. Je nach Umfang der Behandlung kann die Liposuktion auch in Vollnarkose stattfinden.
Direkt nach dem Eingriff wird ein Kompressionsmieder angezogen. Bei einer Absaugung im Bereich des Gesichts, der Brust oder der Arme werden Kompressionsbandagen angelegt.

 

Risiken und Komplikationen

Wie bei jedem Eingriff gibt es auch bei der Liposuktion einige Risiken, die jedoch im Vorfeld abgeklärt werden. Die schonenden Methoden und insbesondere die große Erfahrung der Fachärzte unserer Vereinigung tragen dazu bei, dass Komplikationen sehr selten auftreten. Der OP-Verlauf sowie das Ergebnis sind aber natürlich nie vollständig vorherzusehen. Da Raucher generell ein erhöhtes Risiko für eine schlechte Wundheilung haben, sollten Sie einige Zeit vor und nach dem Eingriff auf Nikotin verzichten.

Nach der Fettabsaugung kann die Berührungsempfindlichkeit für mehrere Wochen gestört sein. Bei einer entsprechenden Veranlagung oder einer inkonsequenten Bandagierung können Blutergüsse oder Narbenplatten entstehen. Diese werden als oberflächliche Unebenheiten erkennbar. Bilden sie sich auch nach mehreren Wochen nicht oder nur sehr zögerlich zurück, kann ein weiterer kleiner Eingriff erforderlich sein.

Bei der Entfernung von größeren Fettmengen kann der Blut- und Gewebeflüssigkeitsverlust höher sein, sodass dieser durch Infusionen oder Blutkonserven ausgeglichen werden muss. In sehr seltenen Fällen sind Embolien von Gerinnseln beschrieben worden, die einer intensiven medizinischen Behandlung bedürfen.

 

Nach der Fettabsaugung

Sind bei der Operation keine Komplikationen aufgetreten, können die Patienten die Praxis bereits nach wenigen Stunden verlassen. Bei sehr ausgedehnten Fettabsaugungen ist eine Übernachtung in der Klinik ratsam. Damit die behandelten Stellen in Form bleiben und um eine möglichst optimale Wundheilung zu erreichen, wird ein Kompressionsmieder angelegt. Dieses muss für acht Wochen Tag und Nacht getragen werden. In dieser Zeit finden Kontrolluntersuchungen statt, um die Wundheilung zu beobachten und eine Dellenbildung zu vermeiden.

Manchmal werden nach der Fettabsaugung Drainagen gelegt, die das Ablaufen der Flüssigkeit ermöglichen. Diese Drainagen können in der Regel nach wenigen Tagen wieder entfernt werden.

Für ein gewünschtes Ergebnis mit möglichst geringem Risiko auf Komplikationen ist eine Schonzeit von etwa ein bis zwei Wochen einzuplanen. Sportliche Aktivitäten sollte drei bis sechs Wochen gemieden werden.

 

Fettabsaugung Kosten: Wie viel kostet eine Liposuktion?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Fettabsaugung: ca. 1.800,- bis 5.500,- Euro.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Fettabsaugung sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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