Hautkorrekturen mithilfe von Laserbehandlungen

Die Haut ist unser größtes Organ: Bei durchschnittlichen Erwachsenen nimmt sie eine Fläche von etwa anderthalb bis zwei Quadratmetern ein und wiegt abhängig von ihrer Dicke dreieinhalb bis zehn Kilogramm. Die Haut bedeckt die gesamte Oberfläche unseres Körpers und schirmt den Organismus damit gegen die Außenwelt ab. Neben dieser Barriere- bzw. Schutzfunktion ist sie zudem an der Wärmeregulierung des Körpers sowie am Stoffwechsel beteiligt und ist als größtes Sinnesorgan zudem für die taktile Wahrnehmung zuständig. Das alles zeigt: Die Haut ist ein lebenswichtiges Organ.

Daneben ist sie jedoch auch von großer ästhetischer Bedeutung – sie bedeckt unseren gesamten Körper. Alles, was man von uns sieht, ist Haut. Insofern können unschöne, aber gutartige Veränderungen wie Pigment- und Altersflecke oder auch Äderchen im Gesicht sowie Besenreiser als störend empfunden werden, da sie das äußere Erscheinungsbild mitunter trüben. Auch durch zu viele Haare oder nicht mehr gewollte Tattoos können sich die Betroffenen beeinträchtigt fühlen. Dafür gibt es in der modernen Ästhetisch-Plastischen Medizin die Möglichkeit, solche unerwünschten Hauterscheinungen mittels eines Lasers schonend zu behandeln.

 

Die Laserbehandlung auf einen Blick

Behandlungsart:

  • nichtoperativ; ambulant

Vor der Behandlung:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen
  • Hautuntersuchung

Dauer der Behandlung:

  • etwa 10 bis 60 Minuten

Narkose:

  • i. d. R. örtliche Betäubung (Creme oder Injektion); teilweise auch ohne Betäubung (Kühlung)

Nach der Behandlung:

  • 1 bis 2 Wochen körperliche Schonung
  • Sonnenschutz

Endergebnis:

  • nach einigen Wochen

Kosten:

  • ab ca. 500,- Euro pro Sitzung und Areal (abhängig von Behandlungsart, Areal, Größe etc.)
 

Welche Laserarten gibt es?

Der Begriff Laser ist ein englisches Akronym (light amplification by stimulated emission of radiation) und meint die physikalische Erzeugung einer energiereichen Lichtstrahlung. Laserstrahlen sind demnach elektromagnetische Wellen. In der Ästhetisch-Plastischen Medizin stehen mittlerweile viele verschiedene Laserarten zur Verfügung, die abhängig von den jeweiligen Hauterscheinungen angewandt werden. Der behandelnde Arzt kann den Laser so einsetzen, dass er bestimmte Areale behandeln kann, ohne dabei umliegendes Gewebe zu verletzen.

Die Arten lassen sich nach verschiedenen Kriterien unterscheiden, z. B. der Wellenlänge, der Pulsdauer oder der Eindringtiefe. So gibt es ablative Laser, die eine geringe Eindringtiefe vorweisen und die oberen Hautschichten abtragen können. Nicht-ablative Laser wirken dagegen in tieferen Hautschichten, ohne dabei das obere Gewebe abzutragen. Dies wird durch die unterschiedlichen Wellenlängen erreicht. Für die Anwendung in der Ästhetik haben sich bestimmte Lasersysteme etabliert, dazu gehören unter anderem der CO2-Laser, der Argonlaser, der Farbstoff-Laser, der Neodym-YAG-Laser, der Erbium-YAG-Laser und der Pikosekundenlaser.

 

Was passiert vor der Laserbehandlung?

Vor jeder ästhetisch-plastischen Behandlung finden eine ausführliche Anamnese sowie ein Beratungs- und Aufklärungsgespräch statt. Der behandelnde Arzt untersucht die Patienten und schaut sich die Haut bzw. die betreffenden Stellen genau an. Er spricht mit ihnen über die Beschwerden und die ästhetischen Vorstellungen, die durch die Behandlung erreicht werden sollen. Dann entscheidet er sich für die passende Lasermethode.

Sie als Patient sollten jederzeit offen über Ihre Wünsche und Vorstellungen sprechen. Es ist wichtig, dass der behandelnde Arzt genau weiß, was Sie an Ihrer Haut stört und welche Ergebnisse Sie sich von der Behandlung erhoffen. Nur so kann er die für Sie passende Methode wählen. Zudem sollten Sie ihn über bestehende Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahmen informieren, damit die Risiken und Komplikationen eingeschätzt werden können.

 

Anwendungen für Laserbehandlungen

Behandlung von gutartigen Hautveränderungen (z. B. Pigmentflecke, Sommersprossen, Altersflecke, Warzen, Muttermale)

Es existieren zahlreiche gutartige Hautveränderungen, die medizinisch zwar kein Problem darstellen, die Betroffenen jedoch aus ästhetischer Sicht zum Teil erheblich stören. Hierfür stehen verschiedene Laserarten zur Entfernung dieser Veränderungen zur Verfügung. Welche Art im Einzelfall gewählt wird, hängt von der zu behandelnden Hauterscheinung ab.

 

Bei oberflächlichen Pigmentflecken wird mithilfe des Lasers gezielt das Melanin behandelt, wodurch die farbigen Pigmente beschädigt und dann nach und nach abgebaut werden. Bei erhabenen (abstehenden) Veränderungen wie Muttermalen oder Warzen kommen ablative Laser (z. B. Erbium-YAG) zum Einsatz. Die oberste Hautschicht, in diesem Fall die Muttermale oder Warzen, werden mithilfe der Laserstrahlen abgetragen.

 

Tattooentfernung

Tätowierungen bestehen aus winzigen Farbpigmenten, die mittels spezieller Nadeln unter die Haut – genauer gesagt die Lederhaut – eingebracht werden, wo sie ein Leben lang verbleiben. Wenn Menschen ihre Tattoos nach einiger Zeit nicht mehr möchten, ist eine Entfernung durch eine Laserbehandlung möglich. Dabei kann zuvor nicht sicher gesagt werden, wie viele Sitzungen nötig sind und wie erfolgreich die Entfernung sein wird. Das hängt einerseits von den verwendeten Farben und dem Alter ab und andererseits davon, wie regelmäßig das Tattoo gestochen wurde. Frische, regelmäßige Tätowierungen mit eher dunklen Farben lassen sich am besten entfernen.

Um ein optimales Ergebnis zu erhalten, werden oft verschiedene Laser mit je unterschiedlichen Wellenlängen verwendet. Einige Lasersysteme wie der Pikosekundenlaser können auch mehrere verschiedene Wellenlängen produzieren, sodass in diesen Fällen nur ein System nötig ist. Die Laserstrahlen zerstören die winzigen Farbpigmente unter der Haut. Diese werden in einzelne Teile aufgesplittet und anschließend vom Körper auf natürliche Weise abtransportiert und letztendlich ausgeschieden.

Generell kann jeder die Behandlung durchführen lassen. Jedoch kann der behandelnde Arzt in einigen Fällen davon abraten. Dies betrifft Schwangere oder auch Menschen mit krankhaften Hautveränderungen.

 

Haarentfernung

Der menschlichen Körperbehaarung kommen verschiedene wichtige Aufgaben zu. Sie übernimmt beispielsweise an verschiedenen Stellen eine Schutzfunktion und wirkt zudem an der Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung mit. Einige Menschen empfinden Haarwuchs an bestimmten Stellen jedoch als unästhetisch und möchten die Haare dauerhaft entfernen lassen. Eine Laserbehandlung stellt eine geeignete Option dafür dar, wobei oftmals nur dunkles Haar auf diese Weise entfernt werden kann.

Für die Entfernung von Körper- oder Gesichtshaaren mithilfe eines Lasers sind mehrere Sitzungen nötig. Vor der Behandlung sollten die Haare für mehrere Wochen nicht gewachst, epiliert oder gezupft werden. Da die Haare in ihrer Wachstumsphase entfernt werden müssen, sollte jedoch einige Tage vor der Behandlung das entsprechende Areal rasiert werden. Für die Entfernung können verschiedene Lasertypen eingesetzt werden (z. B. Rubin- und Alexandritlaser). Diese Laser haben gemeinsam, dass sie Strahlen produzieren, deren Wellenlänge es ermöglicht, die Haare an ihren Wurzeln zu erreichen und diese zu zerstören.

 

Behandlung von Gefäßen

Besenreiser, kleinere Krampfadern oder auch Couperose und Rosacea stellen mögliche Gefäßveränderungen dar, die sich auf der Haut zeigen. Betroffene fühlen sich davon mitunter ästhetisch beeinträchtig und möchten etwas dagegen tun. Auch in diesen Fällen kann eine Laserbehandlung helfen. Hierbei kommen nicht-ablative Laser zum Einsatz. Diese wirken direkt im Gefäß: Der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin) absorbiert die Strahlen. Dies führt dazu, dass die Gefäße von innen verkleben und der Blutfluss gestoppt wird. Dadurch sind sie auf der Haut nicht mehr zu sehen. 

 

Narkose, Dauer, Klinikaufenthalt

Laserbehandlungen werden ambulant durchgeführt und in der Regel ist keine Narkose notwendig. Bei einigen Lasern braucht es überhaupt keine Betäubung, bei anderen wird eine örtliche Betäubung mittels Unterspritzung oder einer Creme vorgenommen. Die Dauer hängt von den zu behandelnden Flächen und der Methode ab, beträgt aber zumeist etwa 30 bis 60 Minuten. Einige Behandlungen (z. B. Tattooentfernung) müssen mehrfach wiederholt werden. Die Entfernung von erhabenen Hautveränderungen kann bereits nach wenigen Minuten beendet sein.

 

Mögliche Komplikationen

Mitunter kommt es im Anschluss an die Behandlung zu Rötungen des betroffenen Hautareals. Dies ist besonders bei dem Einsatz von ablativen Lasern der Fall. Auch Schwellungen und Krustenbildungen können auftreten. All dies verschwindet jedoch in der Regel nach kurzer Zeit wieder. Sollte das nicht der Fall sein oder die behandelte Stelle schmerzen, sollte der Arzt kontaktiert werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass das gewünschte Ergebnis ausbleibt oder kleine Narben zurückbleiben.

Um das Komplikationsrisiko so gering wie möglich zu halten, ist es empfehlenswert, ästhetische Laserbehandlungen aller Art von erfahrenen Fachärzten vornehmen zu lassen.

 

Nachsorge

Die behandelten Hautareale sollten in der ersten Zeit nach dem Eingriff mit einer kühlenden, entzündungshemmenden Salbe eingecremt werden. Sie sollten für längere Zeit nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, wie lange genau, teilt der behandelnde Arzt mit. Falls Sie doch einmal die Sonneneinstrahlung nicht vermeiden können, sollten Sie unbedingt ein Sonnenschutzmittel mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor auf die Haut auftragen. Hat die Behandlung im Gesicht stattgefunden, muss zudem für etwa zwei Wochen auf das Tragen von Make-up verzichtet werden. Eine generelle körperliche Schonung von ein paar Tagen ist empfehlenswert; auf Sport sollte mindestens eine Woche verzichtet werden.

 

Weitere Einsatzmöglichkeiten des Lasers

Neben der Korrektur verschiedener unliebsamer Hauterscheinungen können mithilfe von Lasern zudem noch andere ästhetische Behandlungen vorgenommen werden. Dazu gehört zum Beispiel die Korrektur von Schlupflidern (erschlafftes, herunterhängendes Gewebe am Oberlid) und Tränensäcken (hervorgewölbtes Fettgewebe durch erschlaffte Haut am Unterlid). Auch bei unliebsamen Fettdepots kann durch eine Laserbehandlung Abhilfe geschaffen werden. Voraussetzung ist hierfür, dass die entsprechenden Depots gut von der Oberfläche aus zugänglich sind.

 

Kosten Laserbehandlung: Wie viel kostet eine Laserbehandlung?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Laserbehandlung: ab ca. 500,- Euro.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet.

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Laserbehandlung sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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