Verursachen Brustimplantate Krebs? Experten der VDÄPC geben Entwarnung

Pressemitteilung Gesundheit/Ästhetisch-Plastische Chirurgie

Verursachen Brustimplantate Krebs? Experten der VDÄPC geben Entwarnung

Berlin, 26. März 2015. Internationale Forscher sehen einen Zusammenhang zwischen Brustimplantaten und anaplastischen großzelligen Lymphomen (ALCL), einem seltenen Lymphknotenkrebs. Weltweit gebe es bereits 173 Fälle; alle betroffenen Frauen hatten Brustimplantate. In der letzten Woche warnte sogar das französische Gesundheitsministerium und erwägt im Zweifelsfall ein Verbot von Silikonimplantaten. „Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken, ist trotz allem sehr gering, wir gehen von einem Risiko von 1 zu 1.000.000 aus“, relativiert Prof. Dr. Magnus Noah, Präsident der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), und warnt vor einer Panikmache. Keinesfalls müssten sich jetzt Frauen mit Brustimplantaten diese vorsorglich wieder entfernen lassen. „Wir werden die Forschungslage jedoch sehr wachsam verfolgen, denn die Ursachen für den Zusammenhang sind noch zu wenig erforscht. Wir gehen zur Zeit von einer chronischen, subklinischen Entzündung als Ursache aus“, ergänzt er. Bei stärkeren Schwellungen aufgrund eines Seroms – auch Jahre nach der Operation – oder bei harten Kapselfibrosen sollte jedoch der Chirurg kontaktiert werden. PDF der Pressemeldung zum Download In Deutschland kommen Silikonimplantate tausendfach zum Einsatz. So ist die Brustvergrößerung die mit Abstand häufigste Schönheitsoperation bei Frauen. Allein die Mitglieder der VDÄPC nahmen 4.250 Augmentationen im Jahr 2013 vor. Hinzu kommen Rekonstruktionen nach Brustkrebs. Zwar gibt es Alternativen zu den Silikonimplantaten, sie kommen jedoch seltener in Betracht als diese. So kann man Brüste heute auch mit Eigenfett vergrößern, ist aber eine deutliche Vergrößerung gewünscht, kommt man an Silikongelimplantaten nicht vorbei. Nach Brustkrebs kann die Brust mit eigenem Gewebe aus Bauch, Bein oder Rücken wieder rekonstruiert werden. Hierbei handelt es sich jedoch um einen Eingriff, der nicht für jede Patientin in Betracht kommt. Zudem muss der Körper auch über genügend Fettpolster verfügen, damit aus dem entnommenen Gewebe eine neue Brust geformt werden kann. „Das kann sehr kräftezehrend für die Frau sein und für sehr schlanke Frauen ist das auch keine Option“, weiß Prof. Noah. Die Implantat-Technologie ist sehr weit fortgeschritten, eine genaue Erfassung aller Brustimplantate ist die Voraussetzung, um Erkrankungshäufigkeiten zu erkennen und den medizinischen Fortschritt weiter zu entwickeln. Die Tatsache, dass die nun gefundene Assoziation überhaupt entdeckt wurde, verdeutlicht, dass die Implantat-Hersteller sehr transparent mit den Erfassungsdaten umgehen. „Ich bin davon überzeugt, dass die Ursachenkette bald erkannt ist und die Erkenntnisse in der Therapie umgesetzt werden“, so Prof. Noah.

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