Gesäßkorrektur, Gesäßlift, Po-Straffung

Zu einer wohlproportionierten Körperform gehört für viele Frauen und Männer auch ein „knackiger“ Po. Allein durch einen gezielten Muskelaufbau im Fitnessstudio lässt sich dieses Ziel jedoch nicht immer erreichen. Verschiedene Gründe können dazu führen, dass das Gewebe im Gesäßbereich erschlafft und der gewünschten Form widerspricht. Stören sich die betroffenen Personen an dem Erscheinungsbild, kann eine chirurgische Gesäßkorrektur in Betracht gezogen werden. Je nachdem, ob das Gesäß als zu füllig, zu schlaff oder als zu klein empfunden wird, kommen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten infrage, um die ersehnte attraktive Figur zu erzielen.

 

Die Gesäßstraffung/Po-Vergrößerung auf einen Blick

Behandlungsart:

  • operativ; stationär

Vor der Operation:

  • Beratungsgespräch
  • ggf. zweite Meinung
  • Allergien und Vorerkrankungen mitteilen

Dauer der Operation:

  • ca. 1 bis 3 Stunden

Narkose:

  • Vollnarkose

Nach der Operation:

  • kurzer Klinikaufenthalt (meist 1 bis 2 Nächte)
  • 2 bis 3 Wochen Schonung
  • etwa 8 Wochen kein Sport
  • 4 bis 6 Wochen Kompressionskleidung/Miederhose
  • Nikotinverzicht
  • Wundpflege

Endergebnis:

  • nach etwa 3 bis 6 Monaten

Kosten:

  • Straffung: ab ca. 2.600,- Euro
  • Vergrößerung (Implantat oder Eigenfett): 6.000,- bis 8.000,- Euro

 

 

Häufige Gründe für eine Gesäßkorrektur

Mit der Zeit wirkt sich der natürliche Alterungsprozess auf die Gewebestraffheit aus. Verringern sich die körpereigenen Depots an elastischen und kollagenen Fasern im Bindegewebe, können einzelne Körperpartien erschlaffen und herabsinken. Auch das Gesäß kann im Zuge dieser Veränderungen hängend oder flach wirken.

Einen weiteren möglichen Auslöser stellt eine starke Gewichtsreduktion dar. Nimmt das Fettgewebe in diesem Bereich ab, kann sich die Haut teilweise nicht rechtzeitig über der neuen Form zurückziehen und erschlafft.

Doch nicht nur im Zusammenhang mit dem natürlichen Alterungsprozess und den damit verbundenen körperlichen Veränderungen kann eine Unzufriedenheit mit dem eigenen Gesäß auftreten. Einige Personen stören sich bereits in jungen Jahren an dem Aussehen ihres Pos, der von Natur aus flach wirkt. Auch in diesem Fall kann eine Gesäßkorrektur in Form einer Po-Vergrößerung oder eines sogenannten Brazilian Butt Lifts dabei helfen, dass sich die Patienten wohler in ihrem eigenen Körper fühlen. 

 

Was passiert bei der Gesäßkorrektur?

Das genaue Vorgehen bei einer Gesäßkorrektur hängt primär davon ab, woran Sie sich stören und welche Änderungen Sie sich wünschen. Empfinden Sie Ihren Po als zu füllig, kann mithilfe einer Fettabsaugung (Liposuktion) das Fettgewebe entsprechend reduziert werden. Bei einem als zu klein empfundenen Gesäß, erhöht der Plastische Chirurg das Volumen mit Implantaten oder durch körpereigene Fettzellen (Lipofilling/Brazilian Butt Lift). Bei erschlafftem, überschüssigem Gewebe am Gesäß ist die Gesäßstraffung (das Gesäßlift) die Methode der Wahl. Hierbei entfernt der Plastische Chirurg den störenden Haut- und Gewebeüberschuss und strafft das verbliebende Gewebe zum gewünschten Ergebnis. Je nach Indikation ist auch eine Kombination aus den einzelnen Behandlungen möglich. 

 

Ziel und mögliche Ergebnisse

Das Ziel einer jeden ästhetisch-plastischen Behandlung ist ein gesundes und natürlich aussehendes Ergebnis. Auch bei der Gesäßkorrektur strebt der Eingriff eine harmonische und verjüngte Körpersilhouette an. Herabgesunkenes Gewebe kann mithilfe der Behandlung in eine höhere Position gebracht und gestrafft werden. Das Resultat der Gesäßkorrektur ist ein wohlgeformter und fester Po, der zu den übrigen Körperproportionen passt. 

 

Beratungsgespräch vor der Behandlung

Vor der Gesäßkorrektur findet eine ausführliche Beratung durch den Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie statt. Nachdem der Experte die Störfaktoren und gewünschten Ergebnisse vom Patienten erfahren hat, legt er die Chancen und Grenzen des operativen Eingriffs dar. Gemeinsam mit dem Patienten erstellt er ein individuelles Behandlungskonzept und klärt selbstverständlich über den Ablauf, die Narkose, die Nachsorge und die eventuellen Risiken der Behandlung auf. Ebenso werden die Kosten der Behandlung besprochen. Mit einer sorgsamen Untersuchung stellt der Plastische Chirurg zudem fest, ob Faktoren vorliegen, die gegen eine Operation sprechen. 

 

Kontraindikationen bei einer Po-Straffung/Po-Vergrößerung

  • Minderjährigkeit
  • Schwangerschaft
  • Schlechter allgemeiner Gesundheitszustand
  • Allergien/Unverträglichkeiten gegenüber der Narkose oder verwendeten Materialien
  • Bestimmte Erkrankungen
  • Verletzungen im Behandlungsareal
  • Eine „falsche“ Motivation (z. B. Druck von einer anderen Person, Folgen eines modischen Trends)

 

 

Ist eine spezielle Vorbereitung auf den Eingriff notwendig?

Neben der ausführlichen Beratung durch den Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie müssen Sie in der Regel keine weiteren spezifischen Vorbereitungen beachten. Lediglich auf die Einnahme von Medikamenten, die die Blutgerinnung beeinflussen, und auf den Konsum von Nikotin und Alkohol sollten Sie vor der OP verzichten. Sorgen Sie bestenfalls dafür, dass Sie bei der Entlassung aus der Klinik über eine Begleitperson verfügen. Unmittelbar nach dem Eingriff werden Sie mitunter noch leicht eingeschränkt sein und Sie sollten nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen.

 

 

Ablauf der Gesäßkorrektur

Je nach Befund kommen verschiedene Operationstechniken infrage. Der Eingriff erfolgt in Bauchlage. Bei einer Gesäßverkleinerung werden die überschüssigen Fettdepots mit einer Fettabsaugung aus dem Körper entfernt. Hierfür sind lediglich winzige Hautschnitte notwendig, durch die der Plastische Chirurg die dünne Absaugkanüle in das Gewebe einführt.

Bei einer Gesäßvergrößerung wird im Bereich der Gesäßfalte ein Schnitt gesetzt, über den die Implantate eingelegt werden. Alternativ ist es auch möglich, dem Gesäß mithilfe körpereigener Fettzellen mehr Fülle und eine harmonischere Form zu verleihen. Für die Eigenfettmethode entnimmt der Plastische Chirurg zunächst durch eine Fettabsaugung körpereigene Fettzellen, bereitet dieses speziell auf und injiziert das hochkonzentrierte Präparat in den Behandlungsbereich.

Bei einer Gesäßstraffung/einem Gesäßlift entfernt der Plastische Chirurg überschüssiges Gewebe am Po. Die Schnittführung erfolgt möglichst so, dass spätere Narben nicht oder nur schwach sichtbar sind. Die übrige Haut wird so gestrafft, dass der Po optisch angehoben wird. Häufig erfolgt das Gesäßlift nach einer vorangegangenen Po-Verkleinerung, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. 

 

Anästhesieform und Klinikaufenthalt

Für gewöhnlich erfolgt die Korrektur des Gesäßes unter Vollnarkose. Bei kleineren Eingriffen ist teilweise auch eine Behandlung in örtlicher Betäubung möglich. Dies bespricht der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie beziehungsweise der Facharzt für Anästhesie persönlich mit Ihnen. Die operative Gesäßkorrektur dauert durchschnittlich ein bis drei Stunden. Meist ist ein stationärer Aufenthalt von mindestens einer Nacht ratsam. 

 

Erholung und Nachsorgemaßnahmen

Die Zeit, die der Körper zur Regeneration benötigt, und die Nachsorgemaßnahmen können je nach der Schwere des Eingriffs, dem OP-Verlauf, dem individuellen Befinden und dem Heilungsprozess variieren. Wurden direkt im Anschluss an die Operation Wunddrainagen zum besseren Abfließen von Flüssigkeit gelegt, können diese meist am ersten oder zweiten Tag nach der Behandlung wieder entfernt werden. Mindestens eine Woche lang sollten Sie sich körperlich schonen. Eine spezielle Miederhose stützt und schützt das Behandlungsareal. Sie ist etwa vier bis sechs Wochen lang Tag und Nacht zu tragen.

Nach den meisten Eingriffen sollten Sitzen sowie Schlafen auf dem Rücken zunächst vermieden werden. Gegen eventuelle postoperative leichte Schmerzen können Sie sich ein entsprechendes Schmerzmittel von Ihrem behandelnden Arzt verschreiben lassen. Wie schon vor der Operation sollten Sie auch nach dem Eingriff möglichst auf Nikotin und Alkohol verzichten. Wurde kein selbstauflösendes Material verwendet, können die Fäden meist nach zwei Wochen gezogen werden.

Sport und Solarium sind nach etwa acht Wochen wieder möglich. Eine vorherige ärztliche Rücksprache ist in jedem Fall empfehlenswert, um Komplikationen ausschließen zu können. Arbeits- und gesellschaftsfähig sind viele der Patienten nach gut zwei Wochen. Je nach dem körperlichen Befinden und der beruflichen Tätigkeit kann auch eine längere Auszeit sinnvoll sein. Das endgültige Ergebnis der Behandlung lässt sich etwa drei Monate nach dem Eingriff begutachten. 

 

Mit welchen Risiken und Komplikationen ist die Behandlung verbunden?

Jeder operative Eingriff ist mit gewissen Risiken verbunden. Auch nach einer Gesäßkorrektur können leichte Schmerzen, Rötungen, Blutergüsse und Schwellungen auftreten. Innerhalb von vier bis sechs Wochen klingen die Hämatome und Schwellungen für gewöhnlich wieder ab.

Nachblutungen, Infektionen und Wundheilungsstörungen treten selten auf. Neigen Sie zu überschießenden Narben, können die Spuren der Gesäßstraffung sichtbar bleiben. In den meisten Fällen verblassen die Narben jedoch innerhalb eines Jahres so weit, bis sie mit bloßem Auge kaum noch zu erkennen sind.

Kommt es bei dem Eingriff zu einer Schädigung der Nerven, ist es möglich, dass Muskelzuckungen auftreten. Mithilfe spezieller Übungen und Massagen können diese behandelt werden. Auch Gefühlsstörungen im Gesäßbereich zählen zu den Risiken der Behandlung. Allerdings handelt es sich in der Regel um vorübergehende Beschwerden; anhaltende Gefühlsbeeinträchtigungen sind hingegen selten.

Durch die Wahl eines speziell ausgebildeten und erfahrenen Facharztes für Plastische und Ästhetische Chirurgie lassen sich die Risiken für Komplikationen bei der Gesäßkorrektur auf ein Minimum reduzieren. 

 

Kosten Gesäßlift: Wie viel kostet eine Po-Straffung?

Nach der Untersuchung und der Beratung über den Eingriff wird der jeweilige Preis individuell von dem behandelnden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie fallabhängig berechnet. Für eine erste Orientierung finden Sie hier beispielhafte Erfahrungswerte über die ungefähre Größenordnung der zu erwartenden Eingriffskosten bei einer Gesäßkorrektur: Straffung ab ca. 2.600,- Euro, Vergrößerung etwa 6.000,- bis 8.000,- Euro.

Die angegebenen Preisspannen sind mögliche Richtwerte und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem qualifizierten Arzt.

Im persönlichen Beratungsgespräch klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nach eingehender Untersuchung über die zu erwartenden Kosten einer Behandlung auf. Hierfür gibt es verbindliche Vorschriften, sodass die Preise in allen medizinischen Einrichtungen nach den gleichen Vorgaben berechnet werden. Rabatte und Preisnachlässe sind nicht zulässig.

Unterschiede in den Preisen ergeben sich dadurch, dass sich die Eingriffe patientenbezogen unterscheiden, teilweise komplexer oder mit unterschiedlichem Materialaufwand verbunden sind. Ärzte sind verpflichtet, ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen. Kliniken rechnen bei medizinisch-indizierten Behandlungen nach dem Fallpauschalensystem ab, je nach Kliniktyp werden zudem teilweise Besonderheiten in der Unterbringung und Verpflegung gesondert abgerechnet. 

 

Wie finde ich den geeigneten Arzt?

Die Arztsuche beziehungsweise die Arztwahl ist für den Verlauf und das Ergebnis einer Gesäßkorrektur sehr wichtig. Daher sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um den richtigen Experten für Ihr Anliegen zu finden. Neben der Qualifikation des Arztes ist es ebenso wichtig, dass Sie ihm vertrauen und sich wohl fühlen.

Für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationslose Behandlung sollten Sie sich unbedingt einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anvertrauen. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten Schönheits-OPs. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“, „Kosmetischer Chirurg“ oder „Beauty Doc“ sind hingegen nicht rechtlich geschützt und lassen somit keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Qualifikation des Arztes zu.

Für den Facharzttitel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist neben dem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige Weiterbildung notwendig. Sie umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung durch zahlreiche Operationen unter Aufsicht von Fachexperten. Erst nach dieser Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der Facharztprüfung dürfen Ärzte den Facharzttitel tragen.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Arzt Sie umfassend aufklärt und auf Ihre Fragen eingeht. Die seriöse und umfassende Aufklärung und Beratung vor ästhetisch-plastischen Eingriffen sind ein wichtiger Bestandteil. Empfehlungen von Fachkollegen, anderen Patienten oder Ihres Hausarztes können ebenfalls bei der Arztwahl helfen.

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