Ästhetisch-Plastische Chirurgie: Gesellschaften legen Zahlen vor

Heute gaben die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) und die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) in Berlin die Veröffentlichung ihrer Eingriffszahlen für das Jahr 2012 bekannt. Zum ersten Mal ermittelten die zwei auf dieses Gebiet spezialisierten Fachvereinigungen die Eingriffszahlen ihrer Mitglieder gemeinsam. Damit kann erstmals zuverlässig gezeigt werden, wie viele Eingriffe ein Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, der sich auf ästhetische Behandlungen spezialisiert hat, pro Jahr durchführt.

Jährlich rund 40 Brustvergrößerungen pro Operateur

Laut der Erhebung führten Mitglieder von DGÄPC und VDÄPC im Jahr 2012 durchschnittlich 503 ästhetisch-plastische Behandlungen durch. Diese bestanden zum größeren Teil (275) aus invasiven Maßnahmen wie zum Beispiel Fettabsaugungen und Nasenkorrekturen. Beinahe ebenso häufig (228) führten die Chirurgen nichtinvasive ästhetische Behandlungen mit Botulinumtoxin oder Fillern durch. „Die große Zahl ästhetischer Eingriffe spricht für die Expertise unserer Mitglieder“, erläutert Professor Dr. Johannes C. Bruck, Präsident der VDÄPC. Zu den beliebtesten Eingriffen zählen dabei Klassiker der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie: Im Laufe des Jahres nimmt ein Experte durchschnittlich 41 Brustvergrößerungen, 40 Fettabsaugungen und 35

Oberlidkorrekturen vor. Aufgrund von Spezialisierungen können die tatsächlichen Eingriffszahlen von Arzt zu Arzt variieren. Insgesamt kommen die Mitglieder der beiden Fachvereinigungen für das Jahr 2012 auf rund 33.000 chirurgische Eingriffe.

Großer Erfahrungsschatz bei spezialisierten Fachärzten

Im Vergleich zum gesamten Fachgebiet führen die Spezialisten von VDÄPC und DGÄPC überdurchschnittlich viele ästhetische Operationen durch. Obwohl ihre 120 aktiven Mitglieder nur etwa einem Siebtel der in Deutschland tätigen Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie entsprechen, führen sie mit knapp 5.000 Brustvergrößerungen etwa jeden vierten dieser Eingriffe durch. DGÄPC-Präsident Dr. Sven von Saldern zeigt sich erfreut: „Patienten nehmen unsere Mitglieder als Kompetenz auf diesem Gebiet wahr.“ Er betont, dass die meisten ästhetischchirurgischen Eingriffe auch als medizinische Heilbehandlung zu verstehen sind.

Ziel: Belastbare Zahlen für das Fachgebiet

Auch zukünftig wollen DGÄPC und VDÄPC gemeinsame Mitgliederbefragungen durchführen. Trends wollen die Fachärzte dadurch besser dokumentieren. Ermutigend ist die jetzt schon hohe Rücklaufquote von 64 Prozent unter den Mitgliedern der beiden Fachgesellschaften. „Unsere Daten sind im Vergleich zu früheren Erhebungen besonders aussagekräftig“, so von Saldern. Erhebungen, die einen Blick auf die gesamte Ästhetisch-Plastische Chirurgie erlauben, bleiben allerdings problematisch, weil sich hier viele fachfremde Mediziner betätigen. Bruck kommt daher zu dem Schluss: „Hochrechnungen auf das gesamte Fachgebiet sind Kaffeesatzleserei.“